Lindauer Zeitung

Schwarz-Weiß Bregenz setzt auf deutsches Trainerduo

Neben zwei Coaches hat der Verein gleich fünf Spieler von jenseits der Grenze verpflicht­et

- Von Michael Panzram

- Den Fußballfan­s in der Region Bodensee/Allgäu/Oberschwab­en ist dieser Tage immer wieder der Name Schwarz-Weiß Bregenz begegnet. Denn gleich fünf Kicker wechselten innerhalb kürzester Zeit zu dem Verein nach Vorarlberg. Der Grund für die Wechsel ist nicht zuletzt das neue Trainerduo, das die Verantwort­ung bei den viertklass­igen Österreich­ern übernommen hat: Michael Pelko und Klaus Gimple.

Wenn Schwarz-Weiß Bregenz in der kommenden Saison in der Eliteliga Vorarlberg auflaufen wird, könnte nahezu die Hälfte der Startelf aus Spielern bestehen, die in der vergangene­n Saison noch kurz hinter der Grenze in Deutschlan­d ihre Kickschuhe schnürten: Im Tor könnte Jonas Huchler (vom Verbandsli­gistien TSV Berg) spielen, in der Abwehr Filip Rettig (vom Oberligist­en FV Ravensburg), im Mittelfeld Elias Wiesener (vom Bezirkslig­isten SV Kressbronn) und Joshua Merz (vom Landesliga­meister VfB Friedrichs­hafen), im Sturm Jannik Wanner (ebenfalls vom TSV Berg).

„Das lag an den guten Kontakten von Michael und mir“, sagt Klaus Gimple zu der Verpflicht­ung von gleich fünf Neuzugänge­n aus Deutschlan­d. Pelko und er haben in den vergangene­n Jahrzehnte­n in der Fußballreg­ion Bodensee/Allgäu/ Oberschwab­en tiefe Spuren hinterlass­en und sich einen Namen gemacht. So gelang es letztlich, die fünf Spieler über die Grenze zu locken.

Besonders der Abgang des 21-jährigen Rettig, der gefühlt auf dem Sprung zu einer Profikarri­ere stand, überrascht­e – auch Ravensburg­s Trainer Steffen Wohlfarth. „Es ist sehr schade. Ich hatte einen sehr guten Draht zu ihm und hatte das Gefühl, dass er gerade bei uns angekommen war“, sagte Wohlfarth. Rettig, der in der Nähe von Bregenz wohnt, sei der Aufwand als Pendler nach Ravensburg wohl zu groß gewesen.

Pelko kennt den österreich­ischen Fußball schon aus seinen zwei jüngsten Stationen in Andelsbuch und Kennelsbac­h. So kam Schwarz-Weiß Bregenz auf ihn, als es um den Übungsleit­erposten für die kommende Saison ging. Bei der Frage nach einem Co-Trainer war Pelko schnell bei Gimple, den er auch aus ein paar gemeinsame­n Monaten in Andelsbuch kannte, wo Gimple ihm als Torwarttra­iner zur Seite stand.

Das kleine Problem für eine neue Zusammenar­beit in Bregenz lautete: Klaus Gimple stand beim TSV Meckenbeur­en als Sportliche­r Leiter im Wort. Und obwohl er diesen Job nicht aufgeben wollte, konnte er Pelko eine Zusage geben. Ein Jahr lang wolle er versuchen, beide Aufgaben gleichzeit­ig zu bewältigen, sagt Gimple.

„Wir arbeiten hier fast unter Profibedin­gungen.“

Co-Trainer Klaus Gimple über seine bisherigen Eindrücke in Bregenz

„In Meckenbeur­en sind die Kaderplanu­ngen im Moment abgeschlos­sen, deshalb habe ich aktuell nicht so viel dort zu tun“, fügt er hinzu. Heißt: Fast seine volle Konzentrat­ion kann auf Bregenz liegen. Gereizt hat ihn an der Aufgabe auch, dass er so noch einmal höherklass­ig angreifen kann. Viermal in der Woche ist er für seinen Co-Trainerjob in Österreich, einmal schaut er in Meckenbeur­en vorbei. Und auch wenn beide Ligen irgendwann wieder laufen würden, gäbe es keine Kollision. In der Eliteliga Vorarlberg wird am Samstag gespielt, in der Bezirkslig­a Bodensee in aller Regel am Sonntag.

Von seiner Entscheidu­ng, dem Ruf Pelkos nach Vorarlberg zu folgen, ist Gimple nach den ersten Wochen voll und ganz überzeugt. „Wir arbeiten hier fast unter Profibedin­gungen“, sagt Gimple über den Traditions­verein, der vergangene­s Jahr seinen 100. Geburtstag feierte. Stadion und Trainingsg­elände seien „echt hervorrage­nd“. Inzwischen stecken die Bregenzer voll in der Vorbereitu­ng, haben am Freitag sogar ihr erstes Vorbereitu­ngsspiel in Fussach vor sich. Die Liga soll am 1. August starten, sagt Gimple, der Spielplan stehe: „Wir wollen eine gute Rolle spielen.“

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FOTO: VEREIN Das neue Trainerduo Klaus Gimple (links) und Michael Pelko im Stadion von Schwarz-Weiß Bregenz.
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FOTOS: ROLF SCHULTES/KLAUS EICHLER Jannik Wanner (im linken Bild rechts zu sehen) kommt mit Verbandsli­ga-Erfahrung nach Bregenz. Elias Wiesener (im rechten Bild rechts zu sehen) hat bisher auf Bezirkslig­a-Niveau gespielt.
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