In Deutschland gilt weiter Maskenpflicht
Beschluss der Ländergesundheitsminister – Handel im Südwesten fordert Freiwilligkeit
(dpa/sz) - Im Kampf gegen die Corona-Krise wird es in Deutschland vorerst weiter eine Maskenpflicht geben – auch im Einzelhandel. Das haben die 16 Gesundheitsminister der Länder am Montag vereinbart. Nach einer Schaltkonferenz der Länderressortchefs mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hieß es, es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie sei vorbei.
Zuvor hatte auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einer Aufhebung der Maskenpflicht in Geschäften eine klare Absage erteilt. „Überall dort, wo im öffentlichen Leben der Mindestabstand nicht gewährleistet sein kann, sind Masken ein wichtiges und aus heutiger Sicht auch weiter unverzichtbares Mittel“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Dies sei nötig, um die Infektionszahlen niedrig zu halten und um die Mitmenschen und sich selbst zu schützen. „Also: Ob im Bus, in der U-Bahn oder im Einzelhandel soll es bei der Pflicht bleiben, Masken zu tragen.“
Am Wochenende hatte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) eine Aufhebung der Maskenpflicht für sein
Bundesland angeregt. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sprach sich am Montag für Freiwilligkeit beim Tragen einer Maske aus. Bei der CDUBundesspitze fanden die beiden Landesminister dafür keine Unterstützung. Parteichefin Annegret KrampKarrenbauer kritisierte eine Aufhebung der Maskenpflicht in der Präsidiumssitzung als „falsches Signal“.
Auch Baden-Württemberg sprach sich für die Maskenpflicht aus. Die aktuelle Diskussion vermittle „den Eindruck, wir hätten die Pandemie bereits besiegt und könnten jetzt wieder zur Normalität zurückkehren“, teilte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) mit. Das sei aber mitnichten der Fall. BadenWürttembergs Einzelhandel hatte zuvor ein freiwilliges Tragen ins Spiel gebracht: „Diejenigen, die eine Maske tragen wollen, sollen dies tun, die anderen sollen weiterhin diszipliniert Abstand halten“, forderte die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes, Sabine Hagmann. FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sieht das ähnlich und verweist auf die Zahl von rund 500 Infizierten im Land.