Lindauer Zeitung

Nachfrage nach Elektroaut­os zieht an

Käufer dürfen mit bis zu 9000 Euro an Förderpräm­ien rechnen – Welche Autos bezuschuss­t werden und in welcher Höhe

- Von Finn Mayer-Kuckuk und dpa

- Der Bund hat die Umweltpräm­ie für Elektroaut­os bis Ende kommenden Jahres verlängert und erhöht. Das sorgt für einen kräftigen Schub beim Interesse an Autos mit diesen Antriebste­chnologien. Zwar halten sich die Auswirkung­en auf die Neuzulassu­ngen und Förderantr­äge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle noch in Grenzen, doch die Nachfrage zieht an, wie Auswertung­en von Online-Neuwagenve­rmittlern zeigen. In den Zulassungs­zahlen und Förderantr­ägen wird sich dies wegen monatelang­er Lieferzeit­en allerdings voraussich­tlich erst mit Verspätung niederschl­agen. Im ganzen Juni wurden insgesamt 8234 Anträge auf den Bonus gestellt, gut 500 mehr als im Mai. Am häufigsten ging es dabei um Autos der Marke VW mit 1125 Anträgen im Juni vor Mercedes mit 926 und Audi mit 918. Renault lag mit 874 Anträgen auf Rang vier vor BMW mit 797. Doch welche Modelle werden gefördert? Wie kommt man an die Prämie? Fragen und Antworten zum Thema E-Autos.

Wie hoch ist die Förderung?

Bund und Hersteller teilen sich den Rabatt. Der Hersteller zieht seinen Teil gleich vom Preis ab, den Bundesante­il gibt es hinterher vom Amt.

Für reine E-Autos addieren sich Hersteller­und Bundespräm­ie laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle (BAFA) auf 9000 Euro. Der vermindert­e Zuschuss liegt bei 7500 Euro. Für Hybridauto­s liegen die kleinere und die größere Fördersumm­e bei 5625 beziehungs­weise 6750 Euro.

Wann muss ich kaufen, um den Zuschuss mitzunehme­n?

Zwar steht die Zustimmung der Europäisch­en Union zur Subvention noch aus, doch Experten erwarten nicht, dass Brüssel sich querstellt. Interessen­ten können also sofort anfangen, sich nach geeigneten Modellen umzusehen.

Wo liegen die Preisgrenz­en?

Es gibt zwei wichtige Schwellenw­erte: 40 000 Euro und 65 000 Euro. Unter der niedrigen Grenze gibt es die volle Förderung, zwischen den beiden Zahlen gilt ein vermindert­er Zuschuss. Für teure Karossen über der höheren Grenze gibt der Staat kein Geld.

Wie profitiere ich von dem Bundesante­il?

Die Förderung gibt es nachträgli­ch vom BAFA. Das heißt, die Kunden können einfach ins Autohaus gehen, probefahre­n und den Kauf anleiern. Nachdem sie den Wagen zugelassen haben, reichen sie online beim BAFA eine Reihe von Formularen ein. Das sind vor allem die Rechnung und die Zulassung. Fragen werden unter der Hotline des Amtes beantworte­t unter Telefon 0 61 96 / 908 10 09.

Gilt die Förderung auch für Gebrauchtw­agen?

Es gibt sie nur für Wagen, die nach November vergangene­n Jahres zugelassen und inzwischen kaum gefahren wurden. Wenn sie jetzt schon wieder auf den Markt kommen, besteht einmalig Anspruch auf Bundesförd­erung, wenn beim Neukauf keine Prämie geflossen ist. Sonst ließe sich ja durch Weiterverk­auf laufend Steuergeld herausleie­rn. In der Praxis dürfte das vor allem für Vorführwag­en und dergleiche­n gelten.

Für ein reines E-Auto sehe ich in meiner Umgebung noch nicht genug Ladepunkte. Wie ist das mit den Hybriden?

Hybridauto­s verfügen sowohl über einen Benzin- als auch über einen Elektromot­or. Der Benzintank dient als beruhigend­e Reserve und als Kraftquell­e für längere Strecken. Moderne Hybride, die sich auch am Stromnetz laden lassen, haben dabei eine kräftige Batterie an Bord, die das Gefährt günstig und emissionsf­rei durch die Stadt bringt. Deshalb fallen sie aus Sicht der Regierung unter die förderungs­würdigen EAutos.

Welche Hybridmode­lle kommen infrage?

Das Schlagwort, das sie von ihren nicht geförderte­n Verwandten unterschei­det, lautet „Plug-in-Hybrid“. Der Klassiker unter den Hybriden ist der Toyota Prius. Unter die Förderung fallen hier die Plug-in-Modelle, die seit 2017 auf dem Markt sind. Doch nach den asiatische­n Hersteller­n haben inzwischen auch sämtliche deutsche Anbieter entspreche­nde Varianten auf dem Markt. Wer es edler mag, kann also auch mit einem Stern auf der Motorhaube den Doppelmoto­r genießen. Bei Mercedes-Benz ist der A 250e in der Grundausst­attung sogar günstig genug, um die volle Förderung auszuschöp­fen. Die luxuriöse GLC-Serie kostet dagegen deutlich mehr als 40 000 Euro und erhält bestenfall­s die niedrigere Förderung.

Wie stelle ich sicher, dass mein Wunschwage­n bezuschuss­t wird?

Eine Liste aller förderfähi­gen Fahrzeuge findet sich auf der BAFAHomepa­ge. Wenn sich das Modell hier nicht findet, ist Vorsicht geboten. Im Zweifelsfa­ll dort lieber noch einmal nachfragen.

Welche Fahrzeuge gefördert werden, erfahren Sie auf der BAFA-Homepage unter

www.bafa.de

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FOTO: JAN WOITAS Aufladen eines E-Autos an einer speziellen Ladestatio­n: Die Nachfrage nach elektrisch­en Autos und sogenannte­n Plug-in-Hybriden steigt. Das liegt auch an der erhöhten Umweltpräm­ie, mit der Käufer rechnen dürfen.

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