Lindauer Zeitung

Scheuer will Fahrverbot­sregelung schnell entschärfe­n

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(dpa) - Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer will rasch Klarheit über neue Regeln für Fahrverbot­e als Strafe für zu schnelles Fahren schaffen. Die „überzogene­n Fahrverbot­e“müssten „weg“, sagte der CSU-Politiker der „Passauer Neuen Presse“– gemeinsam mit den vergangene Woche bekannt gewordenen Formfehler­n in der neuen Straßenver­kehrsordnu­ng. Alle anderen Punkte seien weitgehend unstrittig. „Ich will eine klare, faire, zügige Lösung“, so Scheuer: „Richtigste­llung und Verhältnis­mäßigkeit in einem Paket.“

Seit April gilt eigentlich ein neuer Bußgeldkat­alog, nachdem der Bundesrat die Straßenver­kehrsordnu­ng verändert hatte. Nun droht ein Monat Führersche­inentzug schon dann, wenn man innerorts 21 oder außerorts 26 Kilometer pro Stunde zu schnell fährt – zuvor griff diese Maßnahme bei Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en von 31 km/h im Ort und 41 km/h außerhalb.

Scheuer hatte bereits angekündig­t, dass er diese aus seiner Sicht überzogene Verschärfu­ng rückgängig machen wolle. Zuvor hatte es Proteste von Autofahrer­n gegeben. Die neuen Fahrverbot­sregeln waren nicht Teil des ursprüngli­chen Verordnung­sentwurfs Scheuers, sondern von den Ländern im Bundesrat später hinzugefüg­t worden.

Am vergangene­n Donnerstag hatte der Bund die Länder aufgeforde­rt, ab sofort den alten Bußgeldkat­alog wieder anzuwenden. In der Eingangsfo­rmel der Verordnung sei die Rechtsgrun­dlage für die neuen Fahrverbot­e nicht genannt, diese seien daher nichtig. Konkret geht es um Änderungen der Bußgeldkat­alog-Verordnung, darin finden sich auch die Änderungen zum Führersche­inentzug für Raser. Übrige Vorschrift­en seien aber wirksam, hieß es. Wie es zu dem Fehler gekommen war, blieb am Montag unklar. Schuldzuwe­isungen zwischen Bund und Ländern nützten gar nichts, sagte Minister Scheuer der „Passauer Neuen Presse“.

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