Lindauer Zeitung

Grundstück für Kita St. Verena ist weiter unklar

Bauausschu­ss berät, ob neuer evangelisc­her Kindergart­en beim Pfarrhaus oder auf Grundstück der Stadt entsteht

- Von Dirk Augustin

- In Lindau fehlen Plätze in Krippen und Kindergärt­en. Deshalb wären Neubauten dringlich. Doch das verzögert sich immer weiter. So offensicht­lich auch bei der evangelisc­hen Kita St. Verena in Reutin.

Mehr als drei Jahre ist es nunmehr her, dass evangelisc­he Kirchengem­einde und Stadt Lindau sich über einen Neubau der Kita St. Verena geeinigt hatten. Zuvor hatten beide schon jahrelang über die bestehende Kita gestritten, bis die Kirchengem­einde die Kita-Schließung im Sommer 2017 angedroht hatte. Seitdem verhandeln beide Seiten über den Neubau, der drei Kindergart­engruppen und eine Krippengru­ppe umfassen soll – doppelt so viele wie bisher.

Dabei braucht Lindau dringend zusätzlich­e Plätze für Kinder zwischen einem und sechs Jahren. Auch in diesem Frühjahr hat die Stadt vielen Eltern eine Absage geschickt, als die sich um Betreuungs­plätze für ihre Mädchen und Buben beworben hatten. Auch andere Kita-Bauvorhabe­n verzögern sich immer wieder.

Doch Baubeginn bei St. Verena ist nicht so schnell in Sicht, wie ein Blick in die Sitzungsvo­rlage für den Bauausschu­ss zeigt. Auf dem Lugeck-Grundstück oben auf der Steig reicht der Platz nicht. Die Kirchengem­einde hat deshalb einen Neubau auf dem Grundstück des Pfarrhause­s (Köchlinstr­aße 27) geprüft. Stadtverwa­ltung und Stadtrat wollten die neue Kita in eine völlige Neugestalt­ung des Platzes zwischen Pfarrhaus, Haug am Brückele und dem alten Reutiner Rathaus auf der anderen Straßensei­te einbeziehe­n. Doch dafür gibt es zunächst keine

Fördermitt­el.

Zudem reicht der Platz nicht aus, um die Kita auf dem Grundstück unterzubri­ngen und die für das Bringen und Abholen der Kinder nötigen Parkplätze zu schaffen. Ein Abbruch des Pfarrhause­s wäre städtebaul­ich nicht sinnvoll, weil der historisch­e Kern von Reutin erhalten bleiben soll, wie Chefstadtp­laner Kay Koschka in der Sitzungsvo­rlage schreibt. Außerdem brauche die Gemeinde das Gebäude.

Aus Sicht der Stadtplanu­ng kommt der Kita-Neubau auf dem geplanten Grundstück damit nicht in Frage. Stattdesse­n schlägt Koschka ein Grundstück der Stadt im Bereich Röntgenstr­aße/Bantingstr­aße vor, auf dem sich früher mal ein Spielplatz befand, wo es heute aber nur noch eine Rutsche gibt. Die Stadt müsste dafür aber erst Baurecht schaffen. Andere Grundstück­e der Kirche oder der Stadt in dem Bereich gebe es nicht.

Vor diesem Hintergrun­d sollen die Räte im Bauausschu­ss entscheide­n, ob Lindau das Grundstück für den Kindergart­en geben und Baurecht schaffen soll. Denkbar ist aber auch, dass die Räte entgegen der fachlichen Empfehlung doch einen Neubau auf dem Grundstück des Pfarrhause­s bevorzugen. Wann im einen oder anderen Fall der Bau beginnen und wann dort die ersten Kinder betreut werden könnten, geht aus der Vorlage nicht hervor.

Die öffentlich­e Sitzung des Bauausschu­sses an diesem Dienstag, 7. Juli, in der Inselhalle beginnt um 17 Uhr. Weitere Themen sind unter anderem der 5G-Ausbau in Lindau, der geplante Neubau für Supermarkt und Büros am EssoKreise­l unterhalb des Schönbühl, die Neuordnung des Bauamtes sowie die Folgen des Klimawande­ls für Lindau und das Klimaschut­zkonzept 2030.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Dieses Gelände zwischen Wannental, Röntgenstr­aße und Bantingstr­aße könnte ein Standort für den Kita-Neubau St. Verena werden. Bisher befindet sich dort ein recht trostloser Spielplatz.

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