Freistaat, Kreis und Bezirk zahlen für Sanierung des Cavazzen
Aus der Kreiskasse fließen 50 000 Euro Zuschuss, aus Augsburg kommen weitere knapp 450 000 Euro
(ee/dik) - Die Stadt Lindau darf sich freuen: Sowohl der Kulturausschuss des Bezirks Schwaben als auch der Bildungsausschuss des Landkreises werden die millionenschwere Generalsanierung des Cavazzen mit einem Zuschuss unterstützen.
Drei Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds zahlt der Freistaat Bayern für die Instandsetzung des Stadtmuseums, das gab Kunstminister Bernd Sibler bekannt. Es handele sich um eines der größten Projekte im Bereich der nichtstaatlichen Museen. Sibler: „Hier werden auf wunderbare Weise Vergangenheit und Gegenwart zusammengeführt: Das neue Museumskonzept verbindet eine topp-moderne museale Präsentation mit einem historisch bedeutsamen Gebäude.“So werde der Cavazzen zum Besuchermagneten. Der
Freistaat ist zweitgrößter Förderer nach dem Bund, der 8,7 Millionen Euro zugesagt hat. Aus der EU kommen zwei Millionen Euro.
Der Landkreis darf eigentlich keine Zuschüsse für Projekte geben, die nicht in seine Zuständigkeit fallen. Darauf wies Kreiskämmerer Erwin Feurle in der jüngsten Sitzung des zuständigen Ausschusses hin. Aber: Das alte Bürgerhaus am Marktplatz gilt als „herausragendes Baudenkmal“, das auch überörtliche Bedeutung habe. Und deswegen könne der Kreis die Bauarbeiten am Cavazzen finanziell unterstützen.
Schon vor zwei Jahren hatte die Stadt den Zuschussantrag gestellt, seither steht es im Kreishaushalt. Allerdings hatte Lindau das Geld bisher nicht abgerufen. Da die Sanierungsarbeiten im April begonnen und inzwischen erste Rechnungen in der
Stadtverwaltung eingetroffen sind, hatte Oberbürgermeisterin Claudia Alfons jetzt den Kreis gebeten, seinen in Aussicht gestellten Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro nun auszuzahlen. Die Mitglieder des Bildungsausschusses stimmten dem einhellig zu.
Einen Zuschuss für dieses Projekt eingeplant hat auch der Bezirk Schwaben. Der Bezirk Schwaben zahlt 150 000 Euro zur Förderung der Denkmalpflege und 300 000 Euro als Förderung des Museumswesens. Auch diese Gelder gelten als freiwillige und einmalige Zuschüsse, die Lindau erhält, weil der Cavazzen als „das bedeutendste Beispiel eines repräsentativen Bürgerhauses des 18. Jahrhunderts am Bodensee“gilt und als „Denkmal von außergewöhnlicher Bedeutung“, auch auf Bundesebene.