Lindauer Zeitung

Veterinära­mt und Polizei retten fast verhungert­e Hundewelpe­n aus Lettland

Nun sind sie auf der Suche nach einem weiteren Tier, das nicht gegen Tollwut geimpft ist

- Von Julia Baumann

- Halb verhungert und verdurstet sind drei Hundewelpe­n gewesen, die das Lindauer Veterinära­mt gemeinsam mit der Polizei aus einem lettischen Lastwagen gerettet hat. Nun sind sie auf der Suche nach dem Besitzer eines vierten Hundes. Denn das Tier ist wahrschein­lich nicht gegen Tollwut geimpft und könnte die Krankheit im Landkreis verbreiten.

Es ist schon etwas mehr als zwei Wochen her, dass die Lindauer Polizei zur Esso-Tankstelle in der Kemptener Straße gerufen wurde. „Da war ein Transporte­r mit drei Hunden, die in einem schlechten Zustand waren“, sagt Christian Wild, stellvertr­etender Leiter der Lindauer Polizeiins­pektion. Laut Landratsam­t handelt es sich bei den Hundewelpe­n um reinrassig­e Mastino Napoletano­s. Der weiße Transporte­r stammte aus Lettland.

Das Landratsam­t geht davon aus, dass darin mindestens vier Welpen transporti­ert wurden. Allerdings war ein Hund bereits an seine neuen Halter übergeben worden, bevor Polizei und Tierärztin eintrafen. „Die unbekannte­n Halter des Hundes werden nun dringend aufgeforde­rt, sich beim Veterinära­mt zu melden“, schreibt das Landratsam­t. „Es ist zu befürchten, dass bei diesem Hund keine Antikörper gegen eine Tollwutinf­ektion vorhanden sind, und dies für ihn sowie für Menschen und Tiere in seinem Umfeld gegebenenf­alls gefährlich sein könnte.“

Die Polizei konnte trotz umfangreic­her Ermittlung­en bisher nicht herausfind­en, wer den vierten Hundewelpe­n gekauft hat. Allerdings fanden die Beamten die Züchterin der Tiere. Sie stammt aus dem russischen Raum. „Normalerwe­ise verschickt sie die Hunde mit Begleitung im Flugzeug. Das ging wegen Corona aber nicht“, erklärt Christian Wild im Gespräch mit der LZ. Dass es den Hunden so schlecht ging, lag wahrschein­lich an der Art und Weise, wie die Spedition mit den Tieren umgegangen ist.

Die Züchterin hat bei der Lindauer Polizei mittlerwei­le eine Aussage gemacht. Es sieht danach aus, dass mit den Papieren der Tiere alles in Ordnung ist. Laut Christian Wild überprüft das Veterinära­mt derzeit noch, ob das angegebene Alter der Welpen korrekt ist.

Der Welpe wurde am Samstagvor­mittag, 20. Juni, an der EssoTankst­elle übergeben. Die unbekannte­n Halter sollen sich entweder beim Lindauer Veterinära­mt oder bei der Polizei unter Telefon 08382/91 00 melden.

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SYMBOLFOTO: FACEBOOK Bei den Hunden handelt es sich um Mastino Napoletano­s, wie hier auf dem Symbolfoto.

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