Auf Knien und mit dem Paddel in der Hand über den Bodensee
Fünf Ravensburger sind 65 Kilometer von Bodman nach Bregenz gepaddelt – Mit Stand-up-Paddles – Erstmals Überquerung als Tandem
- Aus einer Idee bei einer Geburtstagsfeier ist ein sportlicher Marathon geworden. Martin Volz, Ralph Schneider und Matthias Feil haben den Bodensee der Länge nach durchquert. Aber nicht mit einem Segelboot oder gar mit einem Motorboot, sondern mit einem Stand-up-Paddle (SUP), quasi einem Surfbrett mit Paddel. Auch Andreas Vogt und sein Sohn Luca durchquerten den Bodensee auf diese Weise – die beiden auf einem speziellen Tandem-SUP. Ganz früh am Morgen ging es los, schließlich lagen 65 Kilometer vor den Hobbysportlern. Am Ende kam noch die Wasserschutzpolizei vorbei.
Der Schweizer Dario Aemisegger hat die Strecke mit dem SUP im vergangenen Jahr schon absolviert. Für die knapp 65 Kilometer lange Strecke von Bodman-Ludwigshafen (Kreis Konstanz) nach Bregenz brauchte Aemisegger zehn Stunden und sechs Minuten – rund zwei Stunden weniger als geplant. Kaum Wellen und wenig Gegenwind waren ideale Voraussetzungen für seine Rekordfahrt. Auch Andreas Vogt, Martin Volz und ihre Mitstreiter profitierten nun von guten Bedingungen auf dem See. „Der Wind auf dem Bodensee wird oft unterschätzt“, sagt Vogt. „Ein SUP ist sehr windanfällig.“Deshalb rät der SUP-Trainer allen, das Brett mit einer Seil am Fuß zu sichern – wie bei einem Surfbrett auch. „Wenn man ins Wasser fällt, kann das Brett schon 20 Meter abgetrieben worden sein, bevor man wieder auftaucht“, sagt Vogt.
Dazu mussten die Ravensburger Schwimmwesten dabei haben und die Bretter mussten mit Namen und Telefonnummer versehen sein. „Es kommt immer mal wieder vor, dass ein SUP herrenlos auf dem See treibt, weil man etwa am Ufer unachtsam war und eine Welle das Brett aufs Wasser getrieben hat“, meint Vogt. Bevor die Wasserschutzpolizei dann einen Einsatz auslöst, können die Besitzer der SUP angerufen werden.
Mit Stirnlampen, Bananen und Spezialriegeln gingen Volz, Feil und Schneider um 3 Uhr in Bodman ins Wasser. Andreas und Luca Vogt folgten zwei Stunden später – auf dem Tandem-SUP waren sie schließlich bei doppelter Armkraft schneller als die Einzelfahrer. Bald hatten Vogts die anderen eingeholt, etwa auf halber Strecke gab es auf dem Wasser ein zweites Frühstück.
Am Nachmittag erreichten alle fünf das Ziel – manche mit Krämpfen und Blasen an den Händen, aber alle glücklich. „Mit dem Tandem-SUP war es der erste erfolgreiche Versuch von Bodman nach Bregenz“, sagt Andreas Vogt. Kurz vor dem Ziel in Österreich bekamen die Paddler Besuch von der österreichischen Wasserschutzpolizei. Die Beamten kontrollierten die Ausrüstung der Sportler, hatten aber nichts zu beanstanden. Kurz darauf konnten die Ravensburger das Wasser verlassen – nach jeweils etwas mehr als 18 000 Paddelschlägen.
SUP-Einsteigern rät Vogt übrigens von solch einer Tour ab. „Am Ufer kommt man meistens sehr leicht auf das Brett, im Wasser fällt es vielen aber erst mal schwer.“
Im Ravensburger Flappachbad bietet Andreas Vogt SUP-Einsteigerkurse an. Dabei geht es unter anderem darum, wie man am besten paddelt, wie man im Wasser auf das Brett kommt und welche Vorschriften man beachten muss. Für Kinder gibt es im August Kurse im Rahmen des Ferienprogramms. „Da haben wir schon fast 100 Anmeldungen“, sagt Vogt. Weitere Informationen gibt es bei Facebook unter:
SUP Center Ravensburg