Doppelter Nachwuchs
Im Lenzfrieder Damwildgehege waren beide Hirschkühe trächtig
(li) - Vor 250 Jahren wurde das Schloss Lenzfried im Auftrag von Fürstabt Honorius Roth von Schreckenstein gebaut. Seit Jahrzehnten gibt es vor dem Haus ein viel besuchtes Wildgehege. Derzeit bleiben besonders viele Familien am Zaun stehen und verfolgen die Damwild-Familie mit ihrem zweifachen Nachwuchs.
Vor drei Wochen kam das erste Kalb auf die Welt und vor 14 Tagen ein zweites. „Das wurde direkt vor den Augen der Nachbarschaft geboren“, erzählt Schlossgutbesitzerin Susanne Leichtle. Sie ist immer noch fasziniert von der Geburt: „Die Hirschkuh hat sich in einer Seelenruhe hingelegt und gekalbt.“Am Zaun verfolgten mindestens 15 Kinder den besonderen Moment. Das frisch geborene Kalb wurde vom Muttertier trocken geleckt. „Nach 20 Minuten ist das Junge aufgestanden und ganz vorsichtig über die Wiese gelaufen.“
Inzwischen sind beide Kälber trittsicher und flitzen durch das große Gehege. Daniel Wolfinger aus Lenzfried besuchte jetzt zusammen mit seinem Sohn Moritz den tierischen Nachwuchs: „Ich war schon als Kind hier und habe mir die Damhirsche angeschaut.“Jetzt steht der 36-jährige Familienvater mit seinem zweijährigen Filius am Zaun und wartet darauf, dass die beiden Kälber näher kommen.
„Im Durchschnitt erreicht nicht bejagtes Damwild ein Lebensalter von 15 bis 20 Jahren“, erklärt Leichtle. Sie hat im Gehege einen Hirsch und zwei Kühe.
Die Tragezeit beträgt 33 Wochen. Vor zwei Jahren gab es auch Nachwuchs, aber nur ein Kalb. Die Kleinen beginnen ihre charakteristische Kälberzeichnung etwa ab Anfang August zu verlieren, zu Beginn des Oktobers ist sie vollständig verschwunden.