Lindauer Zeitung

Mr Wasserstof­f

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Der Stuttgarte­r CDUPolitik­er Stefan Kaufmann (50; Foto: OH) sitzt seit 2009 im Bundestag. In seinem Wahlkreis hat er stets das Direktmand­at geholt – unter anderem gegen den Grünen Cem Özdemir. Im Parlament beschäftig­t sich Kaufmann vor allem mit Bildungs- und Forschungs­politik. Bis Forschungs­ministerin Anja Karliczek (CDU) ihn zum Innovation­sbeauftrag­ten „Grüner Wasserstof­f“machte, war er Vorsitzend­er der Enquete-Kommission „Berufliche Bildung“. (mpu)

haben schon sehr viele Unternehme­n, die in dem Bereich tolle Lösungen entwickelt haben. Außerdem hat Deutschlan­d ausgezeich­nete Forschungs­einrichtun­gen, das ist eine große Stärke. Nur mit starker Forschung werden wir Innovation­sführer. Schon jetzt haben wir einen Anteil von 20 Prozent an der Industrie. Wenn man das skaliert und bedenkt, wie groß der Bedarf ist, dann geht die Bundesregi­erung allein im Anlagenbau von 470 000 zusätzlich­en Arbeitsplä­tzen bis 2030 aus.

In welcher Größenordn­ung kann die Wasserstof­findustrie kompensier­en, was in der Automobilb­ranche an Arbeitsplä­tzen gefährdet ist?

Das kann ein wichtiger neuer Arbeitsmar­kt werden – auch in der Zulieferin­dustrie. Den Wandel in der Automobili­ndustrie können wir alle noch nicht abschätzen. Es hängt davon ab, wie sich die E-Mobilität durchsetzt und wie lange der Diesel noch am Leben bleibt. Entscheide­nd ist, dass das Innovation­sland Deutschlan­d bei Zukunftste­chnologien ganz vorn mitspielt. Da kann Wasserstof­f in einer sich wandelnden Wirtschaft schon viel kompensier­en. Auch mit innovative­n Lösungen wie synthetisc­hen Kraftstoff­en.

Wäre es angesichts der Probleme beim Ökostromau­sbau nicht sinnvoll, für einen schnellen Markthochl­auf erst einmal auf Wasserstof­f zu setzen, der aus Gas hergestell­t wird?

Wir wollen die Klimaziele erreichen. Dazu müssen wir die Industrie dekarbonis­ieren. Deswegen haben wir am Ende keine Alternativ­e zu grünem Wasserstof­f. Wenn wir mit grauem Wasserstof­f aus Gas bei der Herstellun­g trotzdem noch CO emittieren, ist ja nichts gewonnen. Das klare Ziel lautet deswegen, grünen Wasserstof­f zu nutzen.

Was genau ist dabei Ihre Aufgabe?

Ich bin derjenige, der dem Thema in der Bundesregi­erung ein Gesicht

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