Lindauer Zeitung

Räte schließen Erweiterun­g der Zecher Schule nicht aus

Finanzauss­chuss will Projekte für 2,2 Millionen Euro verschiebe­n – Echte Einsparung­en sind kaum geplant

- Von Dirk Augustin

- Mit echten Einsparung­en haben sich Stadträte und Verwaltung schwergeta­n. Aber Lindau muss heuer 2,2 Millionen Euro weniger ausgeben als gedacht. Die Räte haben deshalb zunächst viele Projekte verschoben.

Vor allem bei der Grundschul­e Zech ist umstritten, ob die Erweiterun­g nötig ist, auch wenn der Treffpunkt Zech dort auszieht. Kämmerer Felix Eisenbach hält das nicht für nötig, wie er im Finanzauss­chuss am Donnerstag deutlich gemacht hat. Ganz anders der Schulbeauf­tragte Günther Brombeiß (FB), der ohne eine Erweiterun­g auf Dauer die Existenz der Zecher Schule gefährdet sieht. Eine Mehrheit konnte sich letztlich doch darauf einigen, die für die Erweiterun­g eingeplant­en 1,1 Millionen Euro aus dem laufenden Haushalt zu streichen. Anderersei­ts bekräftigt­en die Räte den Willen, dass die Verwaltung mit Schulleite­rin, Schulamt und Regierung von Schwaben ein Raumprogra­mm erarbeitet, das die Zecher Schule auf Jahre hinaus sicherstel­lt. Zudem bleibt eine halbe Million Euro im Haushaltsp­lan stehen, die für eine Sanierung des Gebäudes nötig sind. Über eine Erweiterun­g müssen die Räte dann endgültig erst nach Vorlage des Raumprogra­mms entscheide­n. Da Lindau heuer aber sicher kein Geld ausgeben wird, einigte sich die Mehrheit im Ausschuss darauf, den Betrag auf die Liste der Projekte zu setzen, die sich Lindau vorerst wegen Corona nicht leisten kann.

Wobei das vor allem Oliver Eschbaumer (BU) ärgert, der echte Einsparung­en forderte und nicht nur Verschiebu­ngen. Wie Jürgen Müller (LI) will er den GTL-Neubau noch stoppen. Doch Oberbürger­meisterin Claudia Alfons wollte darüber gar nicht mehr sprechen, denn die Bauarbeite­n laufen seit April. Und nach Angaben von GTL-Chef Kai Kattau würde ein Stopp Lindau fünf Millionen Euro kosten, ohne dass die Stadt eine Gegenleist­ung erhielte. Müller bezweifelt diesen Betrag zwar, doch eine Diskussion darüber unterband die OB. Und einen anderslaut­enden Antrag gab es im Ausschuss auch nicht.

Einig waren sich die Räte in der Kritik an der Verwaltung, dass keine Rede mehr sei von dem im April vorgebrach­ten Sparvorsch­lag, die laufenden Ausgaben pauschal um ein Zwanzigste­l bis ein Zehntel zu kürzen. So müssten es die Firmen der freien Wirtschaft auch machen. Doch Alfons und Kämmerer Felix Eisenbach erklärten, dass dies nicht möglich sei, wie sie inzwischen durch gründliche Prüfung der Posten festgestel­lt hätten.

Letztlich stimmten die Räte zu, Spielplatz­konzept, Sanierung der Stege im Kleinen See, verschiede­ne Straßenpro­jekte und Radwegvorh­aben und den geplanten Austausch der Poller vorerst zu streichen. Außerdem muss die Verwaltung 100 000 Euro bei den laufenden Ausgaben streichen. Welche Folgen das hat, muss der Kämmerer am Mittwoch im Stadtrat berichten.

Stadtrat, Mittwoch, 15. Juli,

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der sich damit am kommenden befassen wird. Auf der Tagesordnu­ng stehen außerdem unter anderem der Standort der neuen Mittelschu­le, Änderungen beim Stadtbus mit Inbetriebn­ahme des Reutiner Bahnhofs, die Bebauungsp­läne für Kaufland und das Obere Rothenmoos, die Jahresabsc­hlüsse der GWG und der Stadtwerke, Sonderpark­rechte auf dem Festland, der künftige Kurbeitrag und die Frage, ob die Stadt künftig Stadtratss­itzungen live ins Internet überträgt. Die öffentlich­e Sitzung in der Inselhalle beginnt um 18 Uhr.
Trotz des Corona-Sparprogra­mms halten Stadträte am Umbau der Zecher Grundschul­e fest.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die Entscheidu­ng über das Corona-Sparprogra­mm liegt beim der sich damit am kommenden befassen wird. Auf der Tagesordnu­ng stehen außerdem unter anderem der Standort der neuen Mittelschu­le, Änderungen beim Stadtbus mit Inbetriebn­ahme des Reutiner Bahnhofs, die Bebauungsp­läne für Kaufland und das Obere Rothenmoos, die Jahresabsc­hlüsse der GWG und der Stadtwerke, Sonderpark­rechte auf dem Festland, der künftige Kurbeitrag und die Frage, ob die Stadt künftig Stadtratss­itzungen live ins Internet überträgt. Die öffentlich­e Sitzung in der Inselhalle beginnt um 18 Uhr. Trotz des Corona-Sparprogra­mms halten Stadträte am Umbau der Zecher Grundschul­e fest.

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