Wie Fahrer das Motorrad richtig beladen
Es geht mit dem Motorrad in den Sommerurlaub? Beim Verstauen des Gepäcks in Koffer, Taschen oder Tankrucksack sind einige wichtige Grundregeln zu beachten, informiert das Institut für Zweiradsicherheit (ifz). Schwere Teile verstaut man zum Beispiel am besten weiter unten. Zudem sollten Fahrer darauf achten, die Gewichte möglichst gleichmäßig links und rechts der Maschine zu verteilen.
Kommen bei der Sicherung des Gepäcks Riemen und Gurte zum Einsatz, sind die Packstücke besonders fest und sicher zu verzurren, damit sie nicht verrutschen oder gar abfallen können. Den festen Sitz kontrolliert man besser penibel und bei jeder Pause – auch feste Gurte und Riemen können sich unterwegs lockern.
Lange oder überhängende Enden müssen gekürzt oder zumindest zuverlässig so verknotet werden, dass sie nicht in den Antrieb oder die Speichen geraten können. Das Fahrwerk sollte man entsprechend an die höhere Belastung anpassen. Nach der Mehrbelastung aber nicht vergessen es wieder auf Normalbetrieb umzustellen.
Auf den ersten Kilometern sollte man es besonders vorsichtig angehen lassen um sich an das veränderte Fahrverhalten aufgrund von Mehrgewicht und anderem Schwerpunkt der Maschine gewöhnen. Die Höchstgeschwindigkeit sollte je nach Art des Gepäcks nicht ausgereizt werden, so das ifz. (dpa)
Glatte Straßen, Nebel und null Sicht. Der Autofahrer reduziert sofort die Geschwindigkeit, hält sich bremsbereit. Und hofft, dass ihm keiner mit voller Wucht ins Heck knallt. Mit Car-to-car-Kommunikation könnte das im Idealfall erst gar nicht passieren, denn der nachfolgende Verkehr wäre bereits informiert. Wie funktioniert das?
Ein so vernetztes Auto besitzt eine Art WLAN-Router mit einer Reichweite von etwa 500 Metern, der selbst bei Höchstgeschwindigkeit Daten senden und empfangen kann. „Eine Reichweite von bis zu 100 Meter langt für die meisten städtischen Anwendungen“, erläutert Horst Wieker, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar). Diese Fahrzeuge schicken im Sekundentakt über einen sicheren WLAN-Standard Informationen zu Geschwindigkeit, Position und Richtung. Auch Eingriffe des Autos werden übermittelt, wie starke Bremsbewegungen oder Aktivierung der Warnblinkanalage.
Bei der Car-to-x-Kommunikation können die Autos nicht nur untereinander, sondern auch mit der Infrastruktur „sprechen“. Neben der Sicherheit erhöhen diese Informationen den Verkehrsfluss. Ampeln können Fahrzeugen in Echtzeit mitteilen, bei welchem Tempo sie eine grüne Welle erwischen. So lassen sich Kraftstoffverbrauch und Unfälle reduzieren.
Bei einer weiteren Vernetzung könnte das System auch Autofahrer beim Abbiegen vor Fußgängern und Radfahrern warnen oder frühzeitig ankündigen, dass Einsatzfahrzeuge in eine Kreuzung einfahren. „VW setzt bei seiner Kommunikation auf den Standard ETSI G5, den auch andere Hersteller nutzen“, sagt Wieker. Dazu zählen Hersteller von Ampeln oder die österreichische Infrastrukturgesellschaft Asfinag (Autobahnen und Maut).
„Je mehr Fahrzeuge mit einer standardisierten Car-to-car- oder
Car-to-x-Kommunikation ausgestattet sind, desto besser können sie sich untereinander warnen“, sagt Andre Seeck von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Dann habe das System das Potenzial, die Zahl der schweren Unfälle weiter zu senken.
Eine fast 100-prozentige Marktabdeckung sei Schätzungen zufolge selbst unter der optimistischen Annahme, dass ab sofort alle neuen Fahrzeuge mit der Technik ausgestattet werden, erst in etwa 17 Jahren erreicht. „Für positive Effekte im Straßenverkehr reicht eine Marktdurchdringung von zehn bis 15 Prozent. Das könnte in drei bis vier Jahren soweit sein, wenn bald alle Hersteller ihre Autos mit dem System ausstatten“, sagt Seeck. Volkswagen verkauft seit diesem Jahr den neuen Golf erstmals serienmäßig mit Carto-x-Kommunikation. Mit einem integrierten Funkmodul und dem standardisierten WLAN ETSI G5 kommunizieren die Golf-Fahrzeuge mit anderen Golf-Fahrzeugen und warnen sich untereinander, etwa bei Pannen, Unfällen, Stau, Notbremsung und instabilem Fahrzustand.
Einigkeit darüber, welcher Standard der Beste ist, herrscht noch nicht. Mercedes setzt seit 2016 auf eine vernetzte Kommunikation, die Informationen des Fahrzeugs über eine sichere Cloud an andere MercedesFahrzeuge weitergeben kann. „Mit den Daten schaffen wir einen erweiterten Sensor, der über viele Kilometer vorausblicken kann“, sagt Mercedes-Entwickler Nikolaus Kleiner. Eine
spezielle Hardware benötigen die Autos nicht, um an der Schwarmintelligenz teilzuhaben. Das Auto muss mit einem Navigationsgerät ausgestattet und die Funktion LiveTraffic aktiviert sein.
Bei einem Pilotprojekt werden von Mercedes-Fahrzeugen anonymisierte Infos zu Glatteis an zwei Straßenmeistereien des Zollernalbkreises übermittelt, die durch die ABSund ESP-Sensoren ermittelt werden. Die Mitarbeiter bekommen auf einer digitalen Karte die Glätte inklusive Uhrzeit und Positionsdaten angezeigt und erkennen so, auf welchen Straßenabschnitten sie Salz streuen müssen. Das spart Salz und vermeidet Unfälle.
BMW geht einen ähnlichen Weg und bietet seit 2016 mit Connected
Drive eine interne Kommunikation an, die Fahrer vor bestimmten Situationen warnt.
Dabei kommuniziert das System mit Daten, die über weite Strecken von Autos über Server zu anderen Autos übertragen werden. „So können wir nicht nur einen Fahrer über ein paar Hundert Meter warnen, sondern alle über viele Kilometer“, sagt Joachim Göthel von BMW.
Untereinander oder mit der Umgebung „sprechen“die Autos noch nicht. Doch auch die Kommunikation für kurze Strecken findet der Entwickler sinnvoll, vor allem für zeitkritische Fälle im Bereich von weniger als 50 Millisekunden, wenn sich zwei Autos schnell warnen müssen. Ab 2021 will BMW mit dem SUV iNext und dem neuen Datenstandard 5G ein System vorstellen, das zusätzlich auch auf kurzer Reichweite senden und empfangen soll. Im Gegensatz zu Volkswagen setzt BMW auf die Mobilfunktechnik C-V2X, eine 2017 verabschiedete LTE-Spezifikation. Auch andere Hersteller entwickeln bereits Systeme mit diesem Standard.
Standards sind Experten zufolge dabei unerlässlich, damit Modelle verschiedener Hersteller miteinander kommunizieren können. BMW strebt eine Plattform an, über die alle Hersteller und Verkehrsteilnehmer sicherheitsrelevante Informationen tauschen können. Dafür haben die Bayern vor einigen Monaten mit Daimler, Ford, Volvo sowie den Geodatendienst-Anbietern HERE Technologies und TomTom einen neutralen Server zum Austausch und Kombinieren von sicherheitsrelevanten Verkehrsdaten gestartet.
Außerdem stellen sie Gefahrenwarnungen für nichtkommerzielle Zwecke jedem zur Verfügung. „Wir wollen damit die Marktdurchdringung und ein neues Ökosystem fördern. Denn je mehr Fahrzeuge vernetzt sind und Daten geteilt werden, desto genauer und flächendeckender funktioniert Car-to-x“, sagt Göthel. Und desto mehr erhöht sich die Verkehrssicherheit für alle. (dpa)