Lindauer Zeitung

Staatsregi­erung kämpft gegen Internetkr­iminalität

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(lby) - Die bayerische Staatsregi­erung will Betrüger und andere Kriminelle im Internet, die seit dem Ausbruch der Corona-Krise im Frühjahr zusätzlich Hochkonjun­ktur haben, noch härter bekämpfen. Die zuständige­n Minister sprachen sich am Montag in München unter anderem für härtere Strafen und eine umfassende Speicherun­g von Internetve­rbindungsd­aten aus – eine entspreche­nde Regelung liegt in Deutschlan­d derzeit auf Eis. Die zu Jahresbegi­nn eingeführt­e „Cyberabweh­r Bayern“sieht die Staatsregi­erung aber gut in der Spur.

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres stieg die Zahl der registrier­ten Fälle, in denen Täter das Internet als Tatmittel benutzten, nach Worten von Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) um rund 14 Prozent im Vergleich zum entspreche­nden Vorjahresz­eitraum. Im Bereich Warenund Kreditbetr­ug verzeichne­ten die Behörden demnach sogar einen Anstieg um rund 23 Prozent. Als Grund nannte Herrmann vor allem einen „regelrecht­en Hype“beim OnlineShop­ping seit dem Höhepunkt der Corona-Krise und dem zeitweilig­en Lockdown.

Justizmini­ster Georg Eisenreich (CSU) betonte, Daten seien als begehrter Rohstoff das „Öl des 21. Jahrhunder­ts“. Deshalb müssten Datendelik­te in Zukunft härter bestraft werden können: Datendiebe müssten wie Diebe oder Hehler in der analogen Welt bestraft werden – Bayern fordert hier bis zu fünf Jahre Haft. Zudem müssten insbesonde­re Cyber-Angriffe auf kritische Infrastruk­turen wie Krankenhäu­ser oder Energiever­sorger mit höheren Freiheitss­trafen bestraft werden können.

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