Lindauer Zeitung

Papst bedauert Umwandlung der Hagia Sophia

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(dpa) - Papst Franziskus hat sein Bedauern über die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul zu einer Moschee zum Ausdruck gebracht. „Ich denke an die Heilige Sophia, und es schmerzt mich sehr“, sagte der Pontifex nach dem traditione­llen Angelusgeb­et am Sonntag in Rom. Näher äußerte sich das Katholiken-Oberhaupt nicht zu der internatio­nal umstritten­en Entscheidu­ng, das Museum in eine Moschee umzuwandel­n.

Ein türkisches Gericht hatte am Freitag den Status der Hagia Sophia als Museum annulliert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ordnete daraufhin an, die „Hagia Sophia Moschee“für das islamische Gebet zu öffnen.

Das Gebäude im Herzen von Istanbuls Altstadt war einst das größte Gotteshaus der Christenhe­it und gehört zum Unesco-Weltkultur­erbe. Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhunder­t erbaut und nach der Eroberung durch die Osmanen 1453 zur Moschee umgewidmet. Einst war sie Hauptkirch­e des Byzantinis­chen Reiches, in der die Kaiser gekrönt wurden. Sie hat eine große Bedeutung für die Orthodoxie.

Auch die Bundesregi­erung hat die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul von einem Museum zu einer Moschee „mit Bedauern zur Kenntnis genommen“. „Die Hagia Sofia hat eine große kulturhist­orische Bedeutung, sie hat eine große religiöse Bedeutung, und zwar sowohl für das Christentu­m als auch für den Islam, und wir messen ja diesem interrelig­iösen Dialog hohen Wert bei“, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

Der Status als Museum habe Menschen aller Glaubensri­chtungen zu jedem Zeitpunkt freien Zugang zu diesem Meisterwer­k und Weltkultur­erbe ermöglicht, sagte Seibert. Es gelte nun abzuwarten, wie die Entscheidu­ng ausgestalt­et werde.

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FOTO: DPA Papst Franziskus

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