Sommermythen im Faktencheck
Nicht alles, was wir über die sonnigen Monate denken, stimmt tatsächlich
(dpa) - Mit der Hitze tauchen sie wieder auf – die Sommermythen: Wirkt Alkohol bei Hitze stärker? Darf man nach dem Naschen von Kirschen Wasser trinken? Und: Sind teure Sonnencremes wirklich besser? Zeit für einen Faktencheck.
Behauptung: Bewertung: Fakten: Behauptung: Bewertung: Fakten:
Alkohol wirkt bei
Hitze stärker.
Stimmt.
Hitze und Alkohol sind keine guten Partner, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erläutert. „Wenn die Sonne brennt, wirkt Alkohol im Körper schneller und intensiver“, erklären die Experten. Der Blutdruck sinkt und man fühlt sich müde und schlapp. Das kann zu Kreislaufproblemen oder sogar zur Bewusstlosigkeit führen. Wer Alkohol trinkt und badet, begibt sich zusätzlich in Gefahr. Weil Alkohol die Gefäße weitet, könne man selbst bei einer Wassertemperatur von 20 bis 22 Grad einen Kälteschock erleiden, warnt die BZgA.
Teure Sonnencreme
schützt besser.
Falsch.
Fast jede Sonnencreme im Handel schützt zuverlässig vor UVStrahlung. Das hat die Stiftung Warentest in einer Untersuchung herausgefunden. Auch die günstigeren Varianten halten die schädlichen UV-Strahlen ab und versorgen die Haut genauso gut mit Feuchtigkeit. Wichtig seien ein hoher Lichtschutzfaktor und gute Hautverträglichkeit, sagt der Dermatologe Reinhard Mrotzek.
Voraussetzung für den Schutz ist, dass man genug Sonnencreme verwendet. Genug bedeutet konkret: Ein 1,80 Meter großer Erwachsener braucht nach Angaben des Haut-Experten rund 30 Milliliter Sonnencreme
– also zwei Esslöffel, um seinen ganzen Körper richtig einzucremen.
Behauptung:
Nach Eis und Kirschen sollte man nichts trinken.
Falsch.
„Es spricht nichts dagegen, danach etwas zu trinken“, sagt Bernhard Watzl, Ernährungswissenschaftler vom Max-Rubner-Institut in Karlsruhe. Der Mythos „hängt möglicherweise mit der Hygiene in früheren Zeiten zusammen, lässt sich heute aber nicht wirklich begründen“, erklärt der Experte.
Grund für den Irrglauben könnte das in früheren Zeiten hygienisch nicht einwandfreie Trinkwasser sein. Keime sorgten für Bauchschmerzen.
Bewertung: Fakten:
Wird bei Herstellung und Verkauf von Speiseeis die Kühlkette nicht eingehalten, können Bakterien Probleme bereiten.
Behauptung:
Im Schatten wird man auch braun.
Stimmt.
Farbe gibt es für den Körper auch im Schatten – allerdings langsamer und schonender. Nach Worten des Dermatologen Mrotzek bekommt man dort „noch 50 Prozent der UV-Dosis ab“.
Der Experte: „Ob Sie dabei unter einem Zeltdach oder einem Baum sitzen, ist egal.“Doch Vorsicht: „Sonnenbrand gibt es auch im Schatten oder unter bewölktem Himmel“, warnt Mrotzek.
Bewertung: Fakten: Behauptung:
Blut.
Bewertung: Fakten:
Mücken lieben „süßes“
Falsch.
Für den Insektenexperten Julian Heiermann ist das ein „Mythos“. Der Zoologe vom Naturschutzbund Nabu erklärt: „Manche Menschen werden aber öfter gestochen als andere.“Das habe vor allem mit dem Duft zu tun: „Im Schweiß ist ein bestimmter Stoff enthalten, der Mücken lockt. Manche produzieren davon mehr.“
Ein Forscherteam der London School of Hygiene and Tropical Medicine will unterdessen herausgefunden haben, dass etwa Schwangere und korpulente Menschen mit höherer Körpertemperatur häufiger geplagt sind.
Behauptung:
Nasse Badesachen anzubehalten, führt zu einer Blasenentzündung.
Stimmt.
Es ist schon verlockend, sich nach dem Baden einfach in die Sonne zu legen und sich auf diese Weise zu trocknen. Dennoch sollte man nach dem Schwimmen Bikini und Badehose schnell ausziehen. Dadurch wird das Risiko einer Blasenentzündung minimiert, wie die Landesapothekerkammer in Niedersachsen erklärt. Denn: Kälte und Nässe verringern demnach die Durchblutung und begünstigen so die Ausbreitung von Bakterien, die in die Blase gelangen können. Frauen sind wegen ihres kürzeren Harnwegs stärker davon betroffen.
Bewertung: Fakten: