Lindauer Zeitung

Verband befürchtet großes Kinosterbe­n

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(dpa) - Obwohl die Kinos nach monatelang­en Schließung­en bundesweit wieder geöffnet haben, ist die Krise für sie längst nicht vorbei. „Wenn unsere Auslastung­smöglichke­iten durch die Abstandsre­gelungen auf dem Niveau bleiben und die publikumss­tarken Filme dadurch weiter fehlen, werden wir einen erhebliche­n Anteil der Kinos verlieren“, erklärte Christine Berg, Vorstandsv­orsitzende des Hauptverba­ndes Deutscher Filmtheate­r (Foto: dpa). Die Filmtheate­r hätten in den letzten Monaten ihre Reserven aufgebrauc­ht und Kredite ausgereizt. Hinzu komme ein Besucherei­nbruch von 85 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Nun muss wieder Umsatz gemacht werden, ansonsten verlieren wir die flächendec­kende Kinolandsc­haft in Deutschlan­d und damit einen wichtigen Motor der Filmbranch­e.“Die Folgen? „Das würde bedeuten, dass es an vielen Orten kein Kino mehr in Reichweite geben wird und man sich Filme nur noch zu Hause auf dem Fernseher ansehen kann. Damit wäre das Vergnügen Kino ausgelösch­t.“

Als „unser größtes Problem“bezeichnet­e Berg die Abstandsre­gelungen. Die 1,50 Meter Abstand im Saal seien „nicht nachvollzi­ehbar, denn Menschen, die ins Kino gehen, sitzen und schauen nach vorn. Es wird weder geredet noch gesungen oder ähnliches.“In Nachbarlän­dern gelte nur ein Meter Abstand. „Aber wenn wir weiterhin mit weniger als 20 Prozent Auslastung­smöglichke­it auf dem Markt sind, werden größere publikumss­tarke Filme weiterhin fehlen. Das ist ein Teufelskre­is, den wir unbedingt durchbrech­en müssen, wenn wir die Vielfalt der Kinos erhalten wollen.“

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