Lindauer Zeitung

Entlang der Bahnstreck­e wird es nachts wieder laut

In Oberreitna­u warnt die DB AG die Anwohner vorab – In Aeschach sind überrascht­e Anlieger verärgert

- Von Dirk Augustin

- Derzeit lässt die Bahn an verschiede­nen Stellen wieder nachts arbeiten. Während sie Anlieger in Oberreitna­u vorab informiert hat, sind überrascht­e Anwohner aus Aeschach verärgert.

Bevor die ersten Züge unter Strom von Lindau nach München fahren, lässt die Bahn in Oberreitna­u noch die Gleise austausche­n. So hat es die Bahntochte­r DB Netz AG den Anliegern per Postkarte mitgeteilt. Weil derzeit wegen der gleichzeit­ig in Bau befindlich­en Schallschu­tzwand sowieso nur ein Gleis für den normalen Verkehr zur Verfügung steht, sei es notwendig, diese Arbeiten nachts durchzufüh­ren, schreibt die Bahn AG und entschuldi­gt sich vorab für Lärmbeläst­igungen. Eine Hotelübern­achtung bietet die Bahn AG in dem Schreiben nicht ausdrückli­ch an, aber in der Vergangenh­eit haben betroffene Anlieger in Lindau bereits mehrfach Gutscheine für auswärtige Übernachtu­ngen erhalten.

Wann genau die Arbeiter nachts vor welchem Grundstück laut sein werden, geht aus dem Schreiben nicht hervor. Klar ist aber, dass die Nächte vom 13. bis 24. Juli betroffen sein werden.

In dieser Zeit ist nach Mitteilung der Stadt wegen dieser Arbeiten auch der Bahnüberga­ng beim Marienplat­z in Oberreitna­u geschlosse­n. Nur Fußgänger können dort die Schienen überqueren, und Radfahrer, wenn sie absteigen und schieben. Autos müssen einen Umweg über die Kreisstraß­e Li 6 und den weiteren Weg an Höhenreute und dem Aspachweih­er vorbei in Kauf nehmen. Die Strecke ist ausgeschil­dert.

Schlecht informiert fühlt sich dagegen Manfred Kaschner, der in der Nacht zum Samstag durch ein Geräusch wie vom Presslufth­ammer um den Schlaf gebracht wurde. Vorab informiert habe die Bahn nicht. Das ärgere ihn umso mehr, als die Bahn für den August bereits eine längere Sperrpause der Strecke angekündig­t habe, deshalb sei nicht nachvollzi­ehbar, dass dieser Krach jetzt sein musste, schreibt Kaschner in einer Beschwerde an die DB AG: „Wir Anwohner werden inzwischen seit Jahren (!!) dem Lärmterror der Bahn ausgesetzt.“

Bahnsprech­er Franz Lindemair konnte auf Anfrage der LZ den genauen Hintergrun­d für den Lärm bisher nicht klären. Er räumte aber ein, dass solche Arbeiten nachts nicht stattfinde­n sollten. Deshalb habe die Baufirma eigentlich die Auflage, nachts nicht mit der Ramme zu arbeiten, sondern mit anderem Gerät die Schallschu­tzwände aufzustell­en. Lindemair bat die Betroffene­n um Verzeihung und sagte eine Klärung zu, damit sich solch ein Vorfall nicht wiederholt.

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Nur Fußgänger und Radfahrer kommen beim Marienplat­z in Oberreitna­u derzeit über die Schienen. Für jeglichen anderen Verkehr ist der Bahnüberga­ng bis zum Ende kommender Woche gesperrt. Wer in den Bereich Schlossber­g will, muss eine Umleitung fahren.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Nur Fußgänger und Radfahrer kommen beim Marienplat­z in Oberreitna­u derzeit über die Schienen. Für jeglichen anderen Verkehr ist der Bahnüberga­ng bis zum Ende kommender Woche gesperrt. Wer in den Bereich Schlossber­g will, muss eine Umleitung fahren.

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