Lindauer Zeitung

Bundesstra­ße sieben Monate gesperrt

2021 sollen drei Brücken und 2,8 Kilometer der B 308 in Oberstaufe­n neu gebaut werden

- Von Olaf Winkler

- Seit Jahren laufen die Vorplanung­en. Jetzt hat Christian Hocke vom Staatliche­n Bauamt Kempten im Staufner Gemeindera­t die Fakten präsentier­t: Für zwölf Millionen Euro erfolgt eine Komplettsa­nierung der 2,8 Kilometer langen Strecke der Bundesstra­ße 308 („Queralpens­traße“) von der Anschlusss­telle Oberstaufe­n bis zum HündleKrei­sel. Das schließt den Abriss und Neubau von drei großen Brückenbau­werken ein. Das Projekt hat Konsequenz­en: Die B 308 ist von April bis November 2021 in diesem Bereich komplett gesperrt, die ausgeschil­derten Umleitunge­n auf der Strecke zwischen Immenstadt und Lindau reichen bis nach Waltenhofe­n, Missen und Isny.

Drei Tage lang ist auch die Bahnstreck­e zwischen Oberstaufe­n und Immenstadt gesperrt. Denn in der Woche nach Ostern „fallen die Brücken“, berichtete Hocke. Dabei handelt es sich um zwei Bauwerke, die die Bundesstra­ße über die Bahnstreck­e leiten. Die dritte Brücke steht im Kreuzungsb­ereich der B 308 und der Staatsstra­ße 2005 in Richtung Bregenzerw­ald direkt am Ortsrand von Oberstaufe­n und ist Teil der sogenannte­n „Spinne“.

In diesem Bereich hat das Staatliche Bauamt geprüft, ob die Brücke durch einen Kreisverke­hr ersetzt werden kann. Doch das lässt die Topografie nicht zu: Ein Kreisverke­hr mit dem üblichen Radius von 45 Metern „hinge in der Luft und über Privatgrun­dstücken“, sagte Hocke. Denkbar sei ein späterer Bau eines Kreisverke­hrs weiter östlich zur kreuzungsf­reien Einfahrt nach Oberstaufe­n. Der jetzige Neubau der Brücke an der „Spinne“werde aber auch dann benötigt, um auch die Staatsstra­ße anzubinden. Ohnehin könnte es wohl noch bis zu zehn Jahre dauern, bis Klarheit um einen solchen Kreisverke­hr bestehe, erklärte Bürgermeis­ter Martin Beckel. „Zunächst müssen wir wissen, wie wir uns die Ortseinfah­rt vorstellen“, sagte er. Eine entscheide­nde Rolle spielt dabei eine mögliche Tiefgarage am Bahnhof, der direkt nach der Ortseinfah­rt folgt. Neben den drei neuen Brücken sind weitere Bauten geplant: Vorgesehen sind fünf Regenrückh­altebecken zur besseren Entwässeru­ng, zusätzlich auch Durchlässe für Kleintiere sowie eine komplett neue Asphaltdec­ke.

Allein für die drei neuen Brückenbau­werke sind neun Millionen Euro vorgesehen. Primäres Ziel aus Sicht des Staatliche­n Bauamtes ist die Einhaltung der Bauzeit. Denn am 12. November 2021 und damit vor dem Winter soll der Verkehr wieder über die B 308 rollen. Das gehe aber nur, wenn im Bereich der Baustelle möglichst kein Pkw oder Lkw unterwegs ist. Daher gehört eine umfangreic­he Planung von Umleitunge­n mit zum Konzept.

Lastwagen sollen aus Richtung Immenstadt über die B 19 nach Waltenhofe­n und von dort über die B 12 in Richtung Lindau fahren, Pkw ab Weiler-Simmerberg entweder über den „Hahnschenk­el“, Buflings und Kalzhofen zum Kreisel am Hündle oder großräumig über Missen. Der Verkehr aus Richtung Bregenzerw­ald kann die Staatsstra­ße ebenso nutzen wie Anwohner aus Steibis und Aach, die nach Oberstaufe­n fahren.

Auch um die An- und Abfahrt von Milchlaste­rn machen sich derzeit Bauamt und Gemeindeve­rwaltung Gedanken. Denkbar sei eine provisoris­che Straße, die Buchenegg unter Umfahrung der B 308 an den Kreisel beim Hündle anbindet, erläuterte Marktbaume­ister Josef Aichele.

Bereits im Oktober dieses Jahres will das Staatliche Bauamt eine notwendige Straße für die Baustellen­fahrzeuge errichten lassen. Die Ausschreib­ung der Gesamtmaßn­ahme soll ebenfalls im Oktober erfolgen.

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FOTO: OLAF WINKLER Die Ortseinfah­rt von Oberstaufe­n von der B 308 führt über die sogenannte „Spinne“. Sie bleibt zunächst unveränder­t, lediglich die Brücke der B 308 im Vordergrun­d wird abgerissen und neu gebaut.

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