1860 München will sich solidarisch mit Memmingen zeigen
(sz) - Es hätte das Traumspiel am Ende einer schweren Saison sein sollen. Doch angesichts der schwierigen und unklaren Situation wegen der Corona-Beschränkungen hat der Fußball-Regionalligist FC Memmingen auf sein Halbfinale im bayerischen Toto-Pokal gegen den Drittligisten TSV 1860 München verzichtet. Die Memminger sind aber zuversichtlich, dass 1860 im kommenden Sommer dennoch zum Gastspiel kommen wird – statt einem Pokalspiel soll es dann ein Solidaritätsspiel sein.
Die Einnahmen bei dieser Partie, die laut FCM-Mitteilung „voraussichtlich im Sommer 2021“ausgetragen werden soll, sollen dem in der Corona-Krise finanziell unter Druck geratenen FCM zugutekommen. Dabei sollen dann auch die bereits gekauften Karten für das Pokal-Halbfinale gelten. 3500 sind bereits verkauft worden – die Käufer haben laut FCM aber auch die Möglichkeit, sich den Ticketpreis zurückerstatten zu lassen.
Der Verzicht auf das Pokal-Halbfinale war für den FCM-Vorsitzenden Armin Buchmann „eine Entscheidung der Vernunft“, wie es in der Mitteilung heißt. Frühestens ab September kann in Bayern der Fußball unterhalb der Profiligen wieder rollen. In der Memminger Arena würde mit ziemlicher Sicherheit keine Austragung eines solchen Spiels mit einer größeren Zuschauerkulisse möglich sein. Ein Ausweichen in die Löwen-Spielstätte kam auch nicht infrage, weil der FCM als Ausrichter die Miete und Organisation im Grünwalder Stadion in München hätte übernehmen müssen. „Unter diesen Gesichtspunkten ist es wirtschaftlich nicht darstellbar“, meinte Buchmann, der mit 1860-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer zur Lösung mit dem Solidaritätsspiel gekommen ist.
Der FC Memmingen plant, den Vorverkauf für die Partie gegen 1860 wieder aufzunehmen. „Der Memminger Anhang kann den Verein unterstützen, erhält im Gegensatz zu Aktionen mit fiktiven Spielen anderer Clubs aber auch eine echte Gegenleistung“, teilte der FCM mit.