Das Everesting wird immer beliebter
Neben Radprofis wie Emanuel Buchmann machen auch Hobbyfahrer mit
(sz) - Emanuel Buchmann hat die 8848 Höhenmeter an einem Tag absolviert, der Ex-Profi Alberto Contador hat in der vergangenen Woche sogar einen neuen Weltrekord bei der Höhenjagd aufgestellt. Doch nicht nur bei den Profis ist die Everest-Challenge – die 8848 Höhenmeter entsprechen der Höhe des Mount Everests – in Zeiten der Corona-Krise beliebt. Auch Hobbysportler wagen sich an die Herausforderung. Ganz früh am Vormittag sind die beiden für die CooperStandard Sportgemeinschaft (CSG) Lindau fahrenden Stefan Rupflin und Roland Grübel am Pfänder zum Everesting angetreten.
Wie bei Buchmann, Contador und Co. mussten auch die Lindauer die Aufzeichnung ihrer EverestingChallenge auf der Strava-App dokumentieren und die Herausforderung der 8848 Höhenmeter (oder der Hälfte beim halben Everesting) an einem Stück schaffen. Ein Anstieg auf der Pfänderstraße misst 583 Höhenmeter und 5,9 Kilometer. Das bedeutete für Rupflin mindestens etwas mehr als 15 Anstiege, für den 69-jährigen Grübel 7,6 Anstiege. Der 48jährige Stefan Rupflin fuhr 15,5 Anstiege (9031 Höhenmeter/190 Kilometer) mit konstant 200 Watt Leistung durch, was durchschnittlich 42 Minuten pro Anstieg bedeutete.
Der etwas leichtere Grübel musste bei gleicher Geschwindigkeit 180 Watt treten. Der Bodolzer begleitete seinen Team- und Trainingskollegen bei den ersten zehn Anstiegen und erreichte um 15.30 Uhr 5837 Höhenmeter nach 122 Kilometern Fahrtstrecke – letztlich waren es bei Grübel also deutlich mehr Kilometer und Höhenmeter als für den halben Everesting notwendig gewesen wären. Stefan Rupflin beendete das Everesting um 22.15 Uhr und legte dabei sechs Pausen mit je 15 Minuten ein. Beide CSG-Fahrer durften sich mit dieser Leistung in die virtuelle
Ruhmeshalle des Strava-Everestings eintragen.
Beim Pfänderrennen, einem Einzelzeitfahren am Berg Hobbyfahrer, Lizenzfahrer und Semiprofis, waren neben Rupflin und Grübel weitere Fahrer des CSG-Teams aus Lindau am Start. Die Bregenzer Veranstalter mussten nach Intervention im Innenministerium extreme CoronaAuflagen erfüllen. Die Teilnehmerzahl war auf 200 begrenzt, dennoch waren laut Mitteilung Fahrer aus elf Nationen anwesend. Gestartet wurde im 20-Sekunden-Takt. Nach ihrer Everest-Challenge waren Rupflin und Grübel zwar noch nicht vollständig regeneriert, schafften aber dennoch ansprechende Resultate. Rupflin wurde in 26:43 Minuten 58. bei den Männern, Grübel kam als ältester Teilnehmer in 29:01 Minuten auf Rang 88 von 146 Fahrern. Rüdiger Wessling (26:59) wurde 63., René Vetter (27:25) kam auf Rang 71 ins Ziel.
Alberto Contador benötigte für die 8848 Höhenmeter nur 7:27,20 Stunden. Emanuel Buchmann aus Ravensburg war 7:28 Stunden unterwegs, seine Route entsprach aber nicht dem Reglement und wurde daher nicht offiziell gewertet.