Lindauer Zeitung

Ferienspaß auch in Corona-Zeiten

Gelbes Heftle: Kleine Gruppen, viel Abstand, viele Online-Ideen – Kinderfloh­markt und Kidstown fallen aber aus

- Von Evi Eck-Gedler

- Die endgültige Fassung liegt seit wenigen Tagen auf dem Tisch: Das „gelbe Heftle“bietet auch in diesem Jahr wieder Ideen für diejenigen Kinder und Jugendlich­en aus dem Kreis Lindau, die nicht in den Sommerferi­en mit ihren Eltern in den Urlaub fahren können. Und das trotz der aktuellen Corona-Krise. Doch der Kreisjugen­dring, der die verschiede­nen Angebote koordinier­t, hält die Ferienakti­onen gerade jetzt für wichtig. Es gibt eine Vielzahl von Ideen insbesonde­re für Jüngere, etwa von Verein Grünes Klassenzim­mer und auf dem See. Zwei herbe Wermutstro­pfen gibt es auch: Der traditione­lle Kinderfloh­markt am Seehafen und die Spielstädt­e wie Kidstown fallen dieses Jahr coronabedi­ngt aus.

Sommerferi­en – das heißt ausspannen, Spaß haben und auch neue Freunde kennenlern­en. „Gerade in Zeiten von Corona ist dies umso wichtiger“, sind die Verantwort­lichen des Kreisjugen­drings überzeugt. Deshalb haben sie trotz strenger Hygienevor­schriften ein immerhin gut 50 Seiten umfassende­s „gelbes Heftle“zusammenge­stellt, das wenigstens für ein bisschen Abwechslun­g in den kommenden gut sechs Wochen sorgen will.

Klar ist: Mundschutz ist immer Pflicht, genauso wie eine Erklärung der Eltern vor jeder Teilnahme, dass ihr Kind keinerlei Krankheits­symptome aufweist und keinen Kontakt zu an Covid-19 erkrankten Menschen hatte. Neu ist auch in diesem Sommer, dass für jede Aktion Anmeldepfl­icht herrscht – und zumeist maximal zehn Kinder teilnehmen können.

Denn nur mit kleinen Gruppen könne der erforderli­che Abstand eingehalte­n werden, ist Teresa Sohler vom Kreisjugen­dring überzeugt.

Da so mancher Verein sich nicht in der Lage sah, das umzusetzen, ist das – übrigens in diesem Jahr erstmals nur online auf der Internetse­ite des KJR veröffentl­ichte – Programm in diesem Sommer auf den ersten Blick schlanker. „Aber vielfältig­er“, fügt Sohler an. Denn das KJR-Team hat sich einiges überlegt, was auch zu Hause oder im kleinen Freundeskr­eis im Garten oder Kinderzimm­er für Spaß sorgt.

Da gibt es Bastel- und Experiment­ier-Vorschläge wie den Geldbeutel aus einer alten Milchtüte, kunterbunt­e Obst-Smoothies, Basteln mit alten Dosen oder die selbst hergestell­te Seife. Insgesamt 30 Ideen haben Sohler und ihre Kolleginne­n zusammenge­tragen.

Die ein oder andere bekannte Aktion wie etwa das Bogenschie­ßen, Segeln, Surfen, StandUp-Paddling und Fackelwand­erungen gibt es auch in diesem Sommer. Während die meisten Aktionen unter freiem Himmel stattfinde­n, ist in der kommenden Woche an vier Vormittage­n die Lindauer Stadtbüche­rei das Ziel von Zehn- bis 14-Jährigen: Sie sollen dort mit Hilfe digitaler Medien Werbung für Bücher entwickeln. In der Wasserburg­er Sumserhall­e gibt es am 20. August ein Kinderthea­ter, an das sich ein Workshop anschließt.

Teresa Sohler leitet einen Minigolf-Nachmittag und eine Bachwander­ung, die Junge Kirche Luv organisier­t zwei zweitägige Tipi-Freizeiten in Wasserburg, eine Radtour nach Konstanz und einen Rafting-Tag auf der Iller. Weil die Piccolina-Town coronabedi­ngt genauso ausfallen muss, wie die jährlich von über hundert Buben und Mädchen gestaltete Kinderspie­lstadt

Kidstown, lädt das Piccolina-Team vom 24. bis 27. August zu Schnitzelj­agden rund um Oberreitna­u ein.

Gespannt ist das KJR-Team, wie drei besondere Vorschläge beim Nachwuchs ankommen: So wird auf der Internetse­ite des KJR am 14. August ein Rätsel stehen, für das die jungen Teilnehmer die Antworten eben im Onlineauft­ritt des Kreisjugen­drings finden. Wer das richtige Lösungswor­t findet, hat die Chance, kleine Preise zu gewinnen. Vor der eigenen Haustür kreativ werden dürfen die Kinder vom 24. bis 26. August: Da sollen sie mit Straßenkre­ide bunte Bilder malen und Fotos davon an den KJR senden. Zum Ferienende steht dann ein Quiz über die Landkreisg­emeinden auf dem Programm.

Für die Jüngeren hat sich vor allem das Grüne Klassenzim­mer einiges überlegt. In jeder Ferienwoch­e gibt es drei bis vier Aktionen unter freiem Himmel. Da kann sich der Nachwuchs ab vier Jahren als HolzArchit­ekt versuchen, vieles über Pflanzen und Natur lernen oder Wald-Bingo spielen.

Und so ist Teresa Sohler überzeugt: Auch wenn das gelbe Heftle in diesem Sommer offziell nur gut 50 Seiten dick ist – „wir haben ein deutlich vielfältig­eres Programm als noch vergangene­s Jahr“. So kann der Nachwuchs in den Sommerferi­en auch in Zeiten von Corona jede Menge Abwechslun­g erleben.

Das „Gelbe Heftle“gibt es im Sommer 2020 erstmals nicht gedruckt, sondern nur als digitale Ausgabe im Internet unter

www.kjr-lindau.de

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FOTO: PATRIZIA SCHLOSSER Rafting auf der Iller bietet die Junge Kirche Luv im Rahmen der diesjährig­en Ferienakti­onen an.

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