Mehrere Reisende wollen illegal über die Grenze
Schleierfahndungen der Grenzpolizei führen in Fernbus, Kleinlaster und Autos zum Erfolg
(lz) - Beamte der Grenzpolizei Lindau haben am Montag auf der A 96 zahlreiche Straftaten festgestellt, als sie den internationalen Autobahnverkehr kontrollierten.
Kurz nach Mitternacht wurde ein Fernbus von Frankfurt/Main mit dem Fahrtziel Rom überprüft. Ein 43jähriger Afghane sowie eine 49-jährige Chinesin zeigten Aufenthaltstitel aus Italien vor, die bereits im Dezember 2019 abgelaufen waren. Die in Italien lebenden Reisenden wurden wegen unerlaubten Aufenthalts angezeigt. Ein weiterer Fahrgast, ein 23-jähriger Albaner, zeigte zunächst seinen Reisepass. Da jedoch laut Einreisestempel
die Frist für einen touristischen Besuch in Deutschland längst überzogen war, legte der Mann einen deutschen Aufenthaltstitel vor. Dieser war jedoch bereits 2018 abgelaufen, und eine Überprüfung ergab, dass der Mann zwar ehemals legal in Deutschland lebte, sich jedoch nicht mehr um eine Verlängerung seines Aufenthalts gekümmert hatte. Darüber hinaus wurde er zur Aufenthaltsermittlung gesucht, da er ohne Abmeldung untergetaucht war. Das deutsche Dokument wurde sichergestellt und der jetzt nach Albanien zurückreisende Mann angezeigt. Alle drei Fahrgäste setzten ihre Fahrt Richtung Italien fort.
Vorläufig beendet war die Fahrt mit zwei vollgepackten Reisekoffern für den ebenfalls in diesem Fernbus sitzenden 49-jährigen Mauretanier. Laut Reisedokumenten lebt dieser seit geraumer Zeit als anerkannter Flüchtling in Italien und wurde auch durch die dortigen Behörden mit einem Flüchtlingspass ausgestattet. Eine genauere Recherche brachte jedoch zutage, dass er seit vergangenem Jahr mit abgeänderten Personalien in Mecklenburg-Vorpommern ein weiteres Asylverfahren vorgebracht hatte. Neben einer Freifahrkarte für den Nahverkehr Schwerin fanden die Beamten auch seine deutsche Aufenthaltsgestattung für das
Asylverfahren und stellten sie sicher. Der Mauretanier entschied sich, auf sein Asylbegehren in Deutschland zu verzichten. Nach einer Anzeigenaufnahme setzte er am frühen Morgen seine Reise in den Süden fort.
In den frühen Abendstunden kontrollierte die Grenzpolizei Lindau einen von Bregenz her kommenden italienischen Kleinlaster. Als Fahrer war ein in Italien lebender Rumäne geschäftlich zwischen Italien, Österreich und der Schweiz unterwegs. Als Helfer hatte er einen ebenfalls in Italien lebenden 27-jährigen Gambier engagiert. Dieser konnte zwar seinen nationalen Reisepass vorzeigen, aber sein italienischer Aufenthaltstitel
war seit September abgelaufen. Da hier die Heimreise nach Italien gesichert war, erlaubten die Beamten nach Anzeigenaufnahme die Weiterfahrt auf direktem Weg.
Als Abschluss erwischte eine Zivilstreife einen Bulgaren in der Nähe von Lindau. Sein Heimatland hatte den 44-Jährigen wegen diverser Straftaten im Europäischen Fahndungsraum zur Kontrolle ausgeschrieben. Die Streife stellte einen Zusammenhang zwischen einem Fahrzeug mit britischen und einem mit bulgarischem Kennzeichen her. Beide Autos wurden überprüft und die allesamt aus Osteuropa stammenden Insassen kontrolliert. Über das Bundeskriminalamt werden die Erkenntnisse weitergeleitet.
Ebenfalls auf der Autobahn, auf dem Kontrollstreifen bei Sigmarszell, wurde ein rumänisches Fahrzeug angehalten, nachdem es zuvor über die Grenze von Österreich eingereist war. Bei dem Abgleich der Daten des 35-jährigen Fahrers konnten neben einer bekannten Straffälligkeit auch eine aktuelle Ausschreibung der Staatsanwaltschaft München festgestellt werden. Die dortige Verfolgungsbehörde und die zugehörige Kriminalpolizei ersuchten um die Erhebung des aktuellen Aufenthalts. Der Beschuldigte füllte die notwendigen Formulare aus.