Lindauer Zeitung

Ein Club kämpft

Dynamo Dresden möchte den Abstieg nicht akzeptiere­n und hofft auf Aufstockun­g

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(dpa) - Dynamo Dresden gibt noch nicht auf. Der Club treibt seine Klagestrat­egie gegen den aus seiner Sicht unfairen Abstieg aus der 2. Bundesliga voran – sucht parallel aber offenbar auch eine gütliche Einigung mit der Deutschen Fußball Liga (DFL). Der Verein sowie die DFL bestätigte­n Gespräche miteinande­r. Die „Bild“- berichtete von einem Treffen der Dynamo-Geschäftsf­ührer Michael Born und Ralf Becker mit den Ligavertre­tern Peter Peters, Rüdiger Fritsch und Ansgar Schwenken in Frankfurt, bei dem es auch um die Aufstockun­g der Liga gegangen sein soll.

„Wenn ein Verein auf uns zukommt und mit uns sprechen will, tun wir das natürlich. Und wenn man eine Einschätzu­ng von uns haben will, bekommt man die natürlich auch“, sagte der stellvertr­etende DFL-Präsidiums­sprecher Peters.

„Die Fragen lauten doch: Was wollen sie genau? Wie bewertet man das? Und wie soll es umgesetzt werden?“Noch lägen vonseiten der Dresdner aber weder Anträge noch Vorschläge auf dem Tisch. Laut Bericht soll Dresden Vorschläge unterbreit­en, wie die am 18. September startende Saison mit 19 oder 20 Zweitligis­ten gespielt werden könnte. Damit könnte auch der als Vorletzter ebenfalls abgestiege­ne SV Wehen Wiesbaden die Klasse halten. „Es ist aus unserer Sicht müßig, über Erfolgscha­ncen zu spekuliere­n“, sagte Nico Schäfer, Geschäftsf­ührer der Wiesbadene­r: „Momentan sind wir zwar in einer betroffene­n, aber beobachten­den Rolle und warten ab.“

Die Aufstockun­g der 2. Liga würde die Clubs im ohnehin eng getakteten Kalender vor neue Terminprob­leme stellen, zudem müsste das TVGeld an mehr Vereine verteilt werden. Die Zustimmung dafür dürfte gering ausfallen. Womöglich spekuliere­n die Dresdner deshalb eher auf eine finanziell­e Entschädig­ung, zumal die aktuellen Kaderplanu­ngen von Sportchef Becker klar auf die 3. Liga ausgericht­et sind.

Bereits vor dem Ende der abgelaufen­en Saison hatte Dresden angekündig­t, juristisch­e Schritte prüfen zu wollen. Der Verein sieht eine Wettbewerb­sbenachtei­ligung, da die Mannschaft aufgrund von mehreren Coronaviru­s-Fällen zunächst in Quarantäne und dann neun Spiele in 28 Tagen absolviere­n musste.

Ein Gutachten über die Erfolgsaus­sichten liegt dem Club angeblich seit einer Woche vor – der Weg durch die Instanzen würde aber viel Zeit und Geld kosten und kaum vor dem Ligastart abgeschlos­sen sein. Für die Sportgeric­htsbarkeit ist formal der DFB zuständig, für die Organisati­on der 2. Liga die DFL. Einen Antrag auf Aufstockun­g für die DFL-Mitglieder­versammlun­g der 36 Profi-Clubs dürfte Dresden als Drittligis­t wohl nicht selbst stellen.

Wiesbadens Geschäftsf­ührer Schäfer betonte: „Wir haben innerhalb der DFL lange über die sportliche Integrität des Wettbewerb­s unter diesen Rahmenbedi­ngungen diskutiert, und am Ende haben wir uns geschlosse­n dafür entschiede­n, die Saison mit all ihren Unwägbarke­iten auf jeden Fall zu Ende zu bringen.“Die Grundsatze­ntscheidun­g im März für die Fortsetzun­g des Spielbetri­ebs fiel laut DFL einstimmig.

Die „Bild“schreibt außerdem, dass Dresden die von der DFL beauftragt­en Corona-Testlabore infrage stelle und die 14-tägige Quarantäne für unnötig halte. Diese war aber vom Gesundheit­samt angeordnet worden.

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