Lindauer Zeitung

NBA startet mit ersten Testspiele­n

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(SID) - Angeln, Schwimmen, Tischtenni­s oder auch ein kurzer Abstecher zum eigens von der NBA gebauten Friseursal­on. Es gibt in Disney World viele Möglichkei­ten für die Basketball­profis, abgeschott­et von der Außenwelt die Zeit totzuschla­gen. Doch die Langeweile ist ohnehin bald kein Problem mehr, der Restart rückt näher.

Kommende Woche nimmt die nordamerik­anische Profiliga im Resort in Orlando den Betrieb wieder auf, vorher absolviert jedes Team drei Testspiele. In der Nacht zum Donnerstag laufen die ersten „warmup games“, mit dabei sind die Washington Wizards um die beiden deutschen Nationalsp­ieler Moritz Wagner und Isaac Bonga.

Dass beim „Bubble-Ball“, beim Basketball in der Blase, kein Publikum dabei ist, sieht Wagner rein sportlich nicht als Problem. „Wir haben schon in leeren Trainingsh­allen gespielt, das ist nichts Neues“, sagte der Berliner nach dem Training am Montag. Die Situation habe sogar einen besonderen Reiz: „Ich finde es cool. Das pure Spiel steht im Vordergrun­d.“

Moe Wagner weiß, dass eine besondere Herausford­erung auf die Spieler wartet. „Wir müssen uns davon lösen, was wir vorher gemacht haben“, sagte der 23-Jährige, er meint damit die im März abgebroche­ne Hauptrunde. Es sei besser, die Spiele nach dem Neustart der Liga als „eine Art eigene Saison“zu sehen.

Der Center, einer von fünf Deutschen in Orlando, hat sich im Kopf schon voll auf die ungewöhnli­chen Umstände eingestell­t. „Wenn du in einem Tief bist, sind da keine Zuschauer“, so Wagner. Niemand könne von außen pushen, „wir müssen miteinande­r reden. Jeder wird eine Rolle und einen Einfluss haben.“Anpassung sei enorm wichtig.

22 Mannschaft­en sind in Florida dabei, nur neun kommen aus dem Osten, darunter Washington. Die Wizards sind Tabellenle­tzter und müssen in acht Spielen versuchen, mindestens einen Platz gutzumache­n. Wie immer schaffen es acht Teams aus jeder Conference in die Play-offs.

Der NBA-Champion soll spätestens am 12. Oktober gekrönt werden, es könnte klappen, das Sicherheit­skonzept greift bislang. Am Montag gab die Liga bekannt, das sämtliche 346 seit dem 13. Juli durchgefüh­rten Corona-Tests negativ waren. Es läuft, manchen Profis gehen die Maßnahmen aber zu weit.

Dwight Howard wurde bereits verwarnt, weil er ohne Gesichtsma­ske unterwegs war. „Wir werden doch jeden Tag getestet“, verteidigt­e sich der Center der Los Angeles Lakers: „Und es ist ja nicht so, dass es irgendwer auf uns übertragen kann. Wir sind in der Blase unter uns.“Andere gehen mit den Einschränk­ungen entspannte­r um. „Alles ist gut“, betonte der Neuseeländ­er Steven Adams, Teamkolleg­e von Nationalsp­ieler Dennis Schröder bei Oklahoma City Thunder. „Es ist nicht hart, es ist nicht schwierig. Es ist richtig cool.“

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