Zahl Geflüchteter in Deutschland steigt nur noch langsam
(dpa) - Die Zahl der geflüchteten Menschen in Deutschland ist im vergangenen Jahr um drei Prozent gestiegen – der niedrigste Zuwachs seit 2012. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Ende Dezember 2019 waren demnach 1,839 Millionen Menschen als Schutzsuchende im Ausländerzentralregister vermerkt. Es handelt sich um Ausländer, die sich unter Berufung auf völkerrechtliche, humanitäre oder politische Gründe in Deutschland aufhalten. Die Zahl umfasst sowohl Asylbewerber, über deren Antrag noch nicht entschieden wurde, als auch anerkannte Flüchtlinge und abgelehnte Bewerber.
„Heute kommen deutlich weniger Schutzsuchende nach Deutschland als noch 2015/2016 – und die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts bilden den Knick noch gar nicht ab, der im laufenden Jahr durch die wegen der Corona-Krise faktischen Einreiseschwierigkeiten entstanden ist“, sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration, die Politikwissenschaftlerin Petra Bendel. „Derzeit ist nicht absehbar, dass die Zahlen wieder ein Niveau wie vor fünf Jahren erreichen.“Das für die Bearbeitung von Asylanträgen zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) kommt mit der Bearbeitung von Gesuchen voran: Die Zahl von Asylbewerbern, über deren Antrag noch nicht entschieden wurde, sank zum Jahreswechsel um 13 Prozent auf rund 266 000 Menschen – was auch an sinkenden Antragszahlen liege.