Dave Franco als Rapper
Der Schauspieler (35, Foto: dpa) wird in einem Biopic über die 1990er-Jahre-Ikone Vanilla Ice die Hauptrolle übernehmen. Der Erfolg des Rappers, der mit bürgerlichem Namen Robert Van Winkle heißt, war zwar kurz, aber gewaltig: „Ice Ice Baby“war sein größter Hit. Sein Album „To The Extreme“stand 1990 16 Wochen lang auf Platz 1 der US-Charts und verkaufte sich weltweit 15 Millionen Mal. Dave Franco („Nerve“) ist der jüngere Bruder von James Franco („The Disaster Artist“). (dpa)
(dpa) - Mit seiner ersten Landung auf dem Mars will China zu den großen Raumfahrtnationen aufrücken. An Bord einer Rakete vom neuen Typ „Langer Marsch 5“machte sich am Donnerstag mit „Tianwen-1“ein Raumschiff auf die siebenmonatige Reise zum Roten Planeten. Der Start vom Raumfahrtbahnhof Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan klappte problemlos. Als erste Nation will China schon bei seiner ersten unabhängigen Mars-Mission eine Landung versuchen. Das Raumschiff besteht aus einem Orbiter, einem Landegerät und einem Gefährt von der Größe eines Golfplatzfahrzeugs.
Der Flug gilt als einer der schwierigsten, den China jemals unternommen hat. Mit dem Vorhaben will das Land nach den USA die zweite Nation werden, die auf dem Mars landet und auch noch einen Rover betreibt. Chinas Raumfahrtprogramm teilte mit, dass das Raumschiff seine vorbestimmte Bahn erreicht habe und erfolgreich auf dem Weg sei.
„Keine planetarische Mission ist jemals so umgesetzt worden“, schrieben die Planer im Magazin „Nature“über ihr Vorhaben. „Ein Erfolg wäre ein großer technologischer Durchbruch.“Der Name „Tianwen-1“lässt sich mit „Fragen an den Himmel“übersetzen und stammt von einem Gedicht des chinesischen Poeten Qu Yuan, der etwa 340 bis 278 vor Christus gelebt hat.
„Dieser Flug hat gut angefangen“, sagte Wang Jue, Chefingenieur des Raketenprogramms vor der Presse in Wenchang. Mit fünf Tonnen sei die bisher schwerste Last mit einer Rakete vom Typ „Langer Marsch“transportiert worden. Der Start wurde mit Spannung verfolgt, weil der bisher leistungsstärkste Typ der Raketenfamilie erstmals regulär zum Einsatz kam. Bei der Entwicklung hatte es einige Fehlschläge gegeben.
Von einem Wettrennen mit dem Rivalen USA im All wollte Liu Tongjie, Vizedirektor im Raumfahrtprogramm, aber nicht sprechen: „Wir stehen nicht in Konkurrenz mit irgendeiner Nation.“Er sei zuversichtlich und hoffe auf einen Erfolg des Fluges. „Es gibt viele Unwägbarkeiten und schwierige Teile.“
„Ich denke, dass China das wie jeder andere schaffen kann, aber der
Mars ist schon eine Herausforderung“, sagte der australische Experte Morris Jones. Die Landung sei besonders riskant. „Der Mars hat eine sehr dünne Atmosphäre, was bedeutet, dass die Fallschirme nicht so viel bremsen, wie es nötig wäre“, so Jones. Einige Raumschiffe hätten auf dem Weg zum Mars gut funktioniert, seien aber an der Landung gescheitert. Von 18 Landeversuchen waren bisher nur zehn erfolgreich – neun durch die USA. Der Sowjetunion gelang zwar 1971 eine Landung, aber der Kontakt brach 20 Sekunden nach dem Aufsetzen ab. „China ist bereits eine der führenden Raumfahrtnationen“, sagte Morris zum Programm der Chinesen, die auch den Bau einer Raumstation und weitere Landungen auf dem Mond planen. „Ein erfolgreicher Flug auf den Mars wird diese Position noch stärken.“
Die Chancen dafür liegen Experten zufolge bei 50 Prozent. „Das ist so, als wenn man ins Kasino geht und auf Rot oder Schwarz setzt“, sagt Norbert Frischauf, Raumfahrtexperte der Beratungsfirma SpaceTec Capital Partners in München. „Da hat bisher noch jeder Lehrgeld bezahlt.“Schwerkraft und Atmosphäre seien verzwickt. „Der Mars ist echt mies“, sagt Frischauf. Es sei sehr schwer, mit Fallschirmen und Raketentriebwerken zu arbeiten. „Es ist gerade so, dass es dich richtig für einen Absturz prädestiniert.“Die Chinesen hätten dafür noch nicht ausreichend entwickelte Technologien. Selbst die Amerikaner seien dabei „schon oft auf die Nase gefallen“.
Die Landung auf dem Mars gilt in Nasa-Kreisen als „sieben Minuten des Terrors“. Das Landegerät muss seine Geschwindigkeit von 20 000 Kilometer pro Stunde praktisch komplett abbremsen. Da der Mars eine Atmosphäre besitzt, ist ein Hitzeschild notwendig. Das chinesische Landegerät soll mit Hilfe des Fallschirms und der Raketendüsen etwa 100 Meter über der Oberfläche schweben, zunächst den besten Landeort auskundschaften und dafür seine Position anpassen.
Chinas Mission ist eine von drei Flügen zum Mars in diesem Sommer. Im Juli und August ist der Mars der Erde am nächsten – eine Konstellation, die es nur alle zwei Jahre gibt. Am Montag hatten die Vereinigten Arabischen Emirate mit Hilfe einer japanischen Rakete die erste arabische
Mars-Sonde ins All geschickt, die aber nicht landen soll. In einer Woche wollen die USA den Rover „Perseverance“(Durchhaltevermögen) auf den Mars bringen.
Alle drei Raumschiffe sollen im Februar am Ziel sein. China will im Mai in der flachen Mars-Gegend Utopia Planitia landen, wo 1976 bereits die US-Sonde „Viking 2“aufgesetzt hatte. Der 240 Kilogramm schwere Rover soll die Oberfläche etwas mehr als drei Monate erforschen. Er ist doppelt so schwer wie Chinas Mond-Rover „Yutu“, wiegt aber nur ein Viertel des US-Gefährts „Perseverance“, das die Größe eines Kleinwagens hat und als das fortschrittlichste gilt.
Chinas Rover hat ein Radargerät, das tief unter der Oberfläche nach Spuren von Wasser und Mikroorganismen suchen kann. Auch soll er Magnetfeld und Atmosphäre erforschen. Von den acht Planeten im Sonnensystem ist der Mars der Erde am ähnlichsten. „Der Mars ist der wahrscheinlichste Ort in unserem Sonnensystem, um Lebensformen außerhalb der Erde zu finden – oder den Beweis, dass sie einmal existiert haben“, sagte Jones.