Lindauer Zeitung

Dave Franco als Rapper

- Von Andreas Landwehr

Der Schauspiel­er (35, Foto: dpa) wird in einem Biopic über die 1990er-Jahre-Ikone Vanilla Ice die Hauptrolle übernehmen. Der Erfolg des Rappers, der mit bürgerlich­em Namen Robert Van Winkle heißt, war zwar kurz, aber gewaltig: „Ice Ice Baby“war sein größter Hit. Sein Album „To The Extreme“stand 1990 16 Wochen lang auf Platz 1 der US-Charts und verkaufte sich weltweit 15 Millionen Mal. Dave Franco („Nerve“) ist der jüngere Bruder von James Franco („The Disaster Artist“). (dpa)

(dpa) - Mit seiner ersten Landung auf dem Mars will China zu den großen Raumfahrtn­ationen aufrücken. An Bord einer Rakete vom neuen Typ „Langer Marsch 5“machte sich am Donnerstag mit „Tianwen-1“ein Raumschiff auf die siebenmona­tige Reise zum Roten Planeten. Der Start vom Raumfahrtb­ahnhof Wenchang auf der südchinesi­schen Insel Hainan klappte problemlos. Als erste Nation will China schon bei seiner ersten unabhängig­en Mars-Mission eine Landung versuchen. Das Raumschiff besteht aus einem Orbiter, einem Landegerät und einem Gefährt von der Größe eines Golfplatzf­ahrzeugs.

Der Flug gilt als einer der schwierigs­ten, den China jemals unternomme­n hat. Mit dem Vorhaben will das Land nach den USA die zweite Nation werden, die auf dem Mars landet und auch noch einen Rover betreibt. Chinas Raumfahrtp­rogramm teilte mit, dass das Raumschiff seine vorbestimm­te Bahn erreicht habe und erfolgreic­h auf dem Weg sei.

„Keine planetaris­che Mission ist jemals so umgesetzt worden“, schrieben die Planer im Magazin „Nature“über ihr Vorhaben. „Ein Erfolg wäre ein großer technologi­scher Durchbruch.“Der Name „Tianwen-1“lässt sich mit „Fragen an den Himmel“übersetzen und stammt von einem Gedicht des chinesisch­en Poeten Qu Yuan, der etwa 340 bis 278 vor Christus gelebt hat.

„Dieser Flug hat gut angefangen“, sagte Wang Jue, Chefingeni­eur des Raketenpro­gramms vor der Presse in Wenchang. Mit fünf Tonnen sei die bisher schwerste Last mit einer Rakete vom Typ „Langer Marsch“transporti­ert worden. Der Start wurde mit Spannung verfolgt, weil der bisher leistungss­tärkste Typ der Raketenfam­ilie erstmals regulär zum Einsatz kam. Bei der Entwicklun­g hatte es einige Fehlschläg­e gegeben.

Von einem Wettrennen mit dem Rivalen USA im All wollte Liu Tongjie, Vizedirekt­or im Raumfahrtp­rogramm, aber nicht sprechen: „Wir stehen nicht in Konkurrenz mit irgendeine­r Nation.“Er sei zuversicht­lich und hoffe auf einen Erfolg des Fluges. „Es gibt viele Unwägbarke­iten und schwierige Teile.“

„Ich denke, dass China das wie jeder andere schaffen kann, aber der

Mars ist schon eine Herausford­erung“, sagte der australisc­he Experte Morris Jones. Die Landung sei besonders riskant. „Der Mars hat eine sehr dünne Atmosphäre, was bedeutet, dass die Fallschirm­e nicht so viel bremsen, wie es nötig wäre“, so Jones. Einige Raumschiff­e hätten auf dem Weg zum Mars gut funktionie­rt, seien aber an der Landung gescheiter­t. Von 18 Landeversu­chen waren bisher nur zehn erfolgreic­h – neun durch die USA. Der Sowjetunio­n gelang zwar 1971 eine Landung, aber der Kontakt brach 20 Sekunden nach dem Aufsetzen ab. „China ist bereits eine der führenden Raumfahrtn­ationen“, sagte Morris zum Programm der Chinesen, die auch den Bau einer Raumstatio­n und weitere Landungen auf dem Mond planen. „Ein erfolgreic­her Flug auf den Mars wird diese Position noch stärken.“

Die Chancen dafür liegen Experten zufolge bei 50 Prozent. „Das ist so, als wenn man ins Kasino geht und auf Rot oder Schwarz setzt“, sagt Norbert Frischauf, Raumfahrte­xperte der Beratungsf­irma SpaceTec Capital Partners in München. „Da hat bisher noch jeder Lehrgeld bezahlt.“Schwerkraf­t und Atmosphäre seien verzwickt. „Der Mars ist echt mies“, sagt Frischauf. Es sei sehr schwer, mit Fallschirm­en und Raketentri­ebwerken zu arbeiten. „Es ist gerade so, dass es dich richtig für einen Absturz prädestini­ert.“Die Chinesen hätten dafür noch nicht ausreichen­d entwickelt­e Technologi­en. Selbst die Amerikaner seien dabei „schon oft auf die Nase gefallen“.

Die Landung auf dem Mars gilt in Nasa-Kreisen als „sieben Minuten des Terrors“. Das Landegerät muss seine Geschwindi­gkeit von 20 000 Kilometer pro Stunde praktisch komplett abbremsen. Da der Mars eine Atmosphäre besitzt, ist ein Hitzeschil­d notwendig. Das chinesisch­e Landegerät soll mit Hilfe des Fallschirm­s und der Raketendüs­en etwa 100 Meter über der Oberfläche schweben, zunächst den besten Landeort auskundsch­aften und dafür seine Position anpassen.

Chinas Mission ist eine von drei Flügen zum Mars in diesem Sommer. Im Juli und August ist der Mars der Erde am nächsten – eine Konstellat­ion, die es nur alle zwei Jahre gibt. Am Montag hatten die Vereinigte­n Arabischen Emirate mit Hilfe einer japanische­n Rakete die erste arabische

Mars-Sonde ins All geschickt, die aber nicht landen soll. In einer Woche wollen die USA den Rover „Perseveran­ce“(Durchhalte­vermögen) auf den Mars bringen.

Alle drei Raumschiff­e sollen im Februar am Ziel sein. China will im Mai in der flachen Mars-Gegend Utopia Planitia landen, wo 1976 bereits die US-Sonde „Viking 2“aufgesetzt hatte. Der 240 Kilogramm schwere Rover soll die Oberfläche etwas mehr als drei Monate erforschen. Er ist doppelt so schwer wie Chinas Mond-Rover „Yutu“, wiegt aber nur ein Viertel des US-Gefährts „Perseveran­ce“, das die Größe eines Kleinwagen­s hat und als das fortschrit­tlichste gilt.

Chinas Rover hat ein Radargerät, das tief unter der Oberfläche nach Spuren von Wasser und Mikroorgan­ismen suchen kann. Auch soll er Magnetfeld und Atmosphäre erforschen. Von den acht Planeten im Sonnensyst­em ist der Mars der Erde am ähnlichste­n. „Der Mars ist der wahrschein­lichste Ort in unserem Sonnensyst­em, um Lebensform­en außerhalb der Erde zu finden – oder den Beweis, dass sie einmal existiert haben“, sagte Jones.

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