Georg Speth geht in den Ruhestand
Vor allem bei Verhandlungen mit der Bahn hat sich der Stadtbaudirektor verdient gemacht
- Vor allem bei den Verhandlungen mit der Bahn hat sich Stadtbaudirektor Georg Speth Verdienste um Lindau erworben. Nach 18 Jahren an der Spitze des Bauamts geht er in den Ruhestand.
Er war sehr kompetent, ruhig, sympathisch, aber bei öffentlichen Auftritten oft etwas kompliziert und spröde. Die Stadt Lindau hat ihm einiges zu verdanken, darin waren sich Oberbürgermeisterin Claudia Alfons und ihr Stellvertreter Mathias Hotz bei der Verabschiedung einig. Georg Speth ist im Ruhestand. Sein Nachfolger Kay Koschka, der bisher Lindaus Chef-Stadtplaner war, steht schon seit einiger Zeit fest. Am 1. August übernimmt Koschka offiziell das neue Amt.
1984 legte Speth die große Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst ab und wurde Regierungsbaumeister. Nach verschiedenen Stationen kam er am 1. Juni 2002 als Stadtbaudirektor nach Lindau, nachdem er sich in einem Assessmentcenter durchgesetzt hatte. In Lindau war er Chef von Stadtplanung, Hochbauamt und bis zur Gründung der GTL auch von Tiefbauamt und den Städtischen Betrieben.
Als Stadtbaudirektor hat Speth alle wichtigen Vorhaben betreut, vom neuen Gewerbegebiet an der Autobahn über den neuen Flächennutzungsplan, das Stadtentwicklungskonzept Isek bis zum Bau der neuen Inselhalle. Zentrales Thema war aber der Bahnknoten Lindau. Beobachter zeigten sich überrascht, wie der sonst immer ruhige und abwägende Speth in diesen harten Verhandlungen eine ganz andere Seite zeigte und sehr kämpferisch für Lindaus Belange auftrat. So ist es zu einem erheblichen Maße Speth zu verdanken, dass die Bahn in Lindau nicht nur bloße Betonwände zum Lärmschutz aufstellt, sondern gestaltete und begrünte Wände, die an vielen Stellen zudem im obersten Meter durchsichtig sind. Mit besonderer Leidenschaft lagen Speth die Themen Umweltschutz und vor allem Klimaschutz am Herzen. Krönung war die Goldauszeichnung für Lindau beim European Energy Award.
Speth selbst sagte bei seiner Verabschiedung, dass ihm die Arbeit viel Freude bereitet habe. Er habe die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat gemocht, zumal es neben den wenigen hoch umstrittenen Themen sehr viele gab, bei denen die Räte einhellig seinen Vorschlägen zugestimmt haben. Dass manche Bürger die ehrenamtliche Arbeit der Stadträte so wenig zu würdigen wüssten, tue ihm leid.
Speth rief die Räte auf, eine nachhaltige Politik zu verfolgen, sich für Klimaschutz einzusetzen. Bei jeder Entscheidung sollte jeder Rat bedenken, welche Folgen seine Stimme für die Welt haben werde.