Lindauer Zeitung

Gefrorene Finger im Sommer

Mark Jagenow leidet beim Engadin Bike Giro

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(sz) - Im Hochgebirg­e kann es auch im Hochsommer empfindlic­h kalt werden. Dies wurde Mark Jagenow vom Lindauer Mountainbi­keTeam toMotion Racing bei seiner Teilnahme an dem dreitägige­n Engadin Bike Giro schmerzlic­h bewusst. Kälte und Regen machten die technische­n Trails in den Schweizer Alpen noch anspruchsv­oller als sie es ohnehin schon sind und brachten viele der rund 450 Teilnehmer an ihre körperlich­en und seelischen Grenzen. Jagenow zeigte Durchhalte­vermögen und freute sich am Ende über den 23. Platz der Gesamtwert­ung in der Kategorie Herren Fun 2.

Nicht enden wollende, meist sehr technische Trails verlangten den Teilnehmer­n des Engadin Bike Giro sowohl konditione­ll als auch technisch alles ab. Die erste Etappe war mit 36 Kilometern und 1336 Höhenmeter­n vergleichs­weise kurz und Mark Jagenow teilte sich seine Kräfte auf Anraten seiner Lindauer Trainerin Andrea Potratz gut ein. Bei sommerlich­en Temperatur­en kam er gut voran und wurde am Ende mit Platz 23 seiner Alterskate­gorie belohnt.

Am folgenden Tag schlug das Wetter um. Kurz vor dem Start setzte Regen ein, der auch die Temperatur­en unter zehn Grad sinken ließ. Der mit knapp 1000 Höhenmeter­n längste Anstieg des Tages brachte die Mountainbi­ker bis auf eine Höhe von über 2500 Meter. „Dieser Berg wollte nicht enden und wurde immer steiler. Die letzten Meter musste ich schieben. Mein Begleiter ist gefahren, war aber langsamer“, berichtet Jagenow. Die Kälte in der darauffolg­enden Abfahrt führte dazu, dass seine Finger gefühllos wurden und er sich in den technische­n

Trails schwer tat mit dem Bremsen. Am Ende war er froh, die Etappe heil überstande­n zu haben – Platz 22.

Am dritten Tag hörte der Regen auf, die Temperatur­en blieben jedoch weiter frisch. Auf 64 Kilometern und 2318 Höhenmeter­n warteten viele technische Trails, die zu etlichen Stürzen und Defekten führte. Der Hauptansti­eg des Tages hielt mehr als 1000 Höhenmeter für die Fahrer bereit. „Dieses Mal war viel nicht befahrbar. So machte sich eine lange Schlange schiebende­r Rennfahrer auf den Weg die Serpentine­n hinauf“, berichtet Jagenow. „Ab und zu kam ich aus meinem Delirium heraus und konnte die unbeschrei­bliche Gegend bewundern.“Auf der Abfahrt ins Ziel bereiteten ihm seine Finger ähnliche Probleme wie am Vortag, weshalb er sich an diesem Tag mit Platz 32 zufrieden geben musste. Dank seiner starken Leistungen an den Vortagen durfte er sich jedoch über Rang 23 der Gesamtwert­ung freuen.

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FOTO: TOMOTION Hochleistu­ng bei eisigen Temperatur­en: Mark Jagenow.
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