Bundespolizei warnt vor Gefahren an Bahnanlagen
Ob Selfie, Spiel oder Abkürzung – Die Polizei macht auf Risiken, die Bahnanlagen mit sich bringen, aufmerksam
(lz) - Die Sommerferien stehen bevor. Für ungetrübte Ferien appelliert die Bundespolizei zu Beginn der Urlaubszeit an Kinder und Jugendliche, sich von Bahnanlagen fernzuhalten. Erst am Dienstag hätte ein vermeintlicher Spaß von sechs Kindern und Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren in Lindau gefährlich enden können.
Eltern legt die Bundespolizei in der Pressemitteilung nahe, den Nachwuchs unter anderem vor Gefahren zu warnen: „Das Betreten von Bahnanlagen an den dazu nicht vorgesehenen Stellen ist verboten.“Züge fahren rund um die Uhr, können nicht ausweichen und haben einen sehr langen Bremsweg, führt die Polizei aus. Beispielsweise brauche ein Zug, der mit 100 Stundenkilometern unterwegs sei, bei einer Vollbremsung etwa einen Kilometer, um zum Stehen zu kommen. Die modernen Züge werden außerdem immer leiser und seien somit erst spät zu hören. Ob Selfies im Gleisbereich, Mutproben, Spielen am Gleisbett, Steine auf Schienen legen, Abkürzungen über Gleise oder Umgehen von geschlossenen Schranken – nicht selten führen unterschätzte oder nicht erkannte Gefahren zu schlimmen, manchmal sogar tödlichen Unfällen, schreibt die Bundespolizei. Der Bahnstrom ist lebensgefährlich. Die Oberleitungen stünden unter einer Spannung von bis zu 15 000 Volt. Selbst ohne direkten Kontakt seien lebensgefährliche Spannungsüberschläge möglich. Eine Annäherung von eineinhalb bis zwei Metern, zum Beispiel durch das Klettern auf abgestellte Waggons, Steigenlassen von
Drachen oder Luftballons, können zu einem tödlichen Stromschlag führen.
Erst am Dienstag musste die Lindauer Bundespolizei einschreiten, weil sechs Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 Jahren vom Steinufer des Bahndammes in den Bodensee sprangen, heißt es weiter. Auf dem Bahndamm, als Verbindungsstelle zwischen dem Festland und der Insel Lindau, befinden sich mehrere befahrene Gleise. In diesem Fall kamen die Kinder mit einer eingehenden Belehrung davon.
Dass Gefahren nicht erkannt oder falsch eingeschätzt werden, zeigt ein Unglück vom Wochenende in Niederbayern. Hier kam es zu einem tragischen Unfall, bei dem ein 16-Jähriger, der offenbar die Gleise überqueren wollte, von einem Zug erfasst und getötet wurde.