Lindauer Zeitung

5000 Fans dürfen in Frankreich ins Stadion

Wegen der Corona-Krise war die Ligue 1 abgebroche­n worden – Pokalfinal­e ist spektakulä­rer Neuanfang

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(dpa) - Die Corona-Krise hat den französisc­hen Profifußba­ll hart getroffen. Nun gibt es mit dem Pokalfinal­e einen neuen Anlauf. Bis zu 5000 Fans sind dabei, wenn die AS Saint-Étienne an diesem Freitag (21.10 Uhr/DAZN) eine Überraschu­ng gegen die teuren Stars von Paris Saint-Germain versucht.

Staatschef Emmanuel Macron wird dabei sein, wenn im spärlich gefüllten Stade de France in Saint-Denis bei Paris nach rund vier Monaten Corona-Zwangspaus­e im französisc­hen Fußball wieder der Ball rollt. Nach dem umstritten­en Abbruch der Meistersch­aft bildet das französisc­he Pokalfinal­e zwischen Meister Paris Saint-Germain und der AS Saint-Etienne einen spektakulä­ren Neuanfang. Für PSG-Trainer Thomas Tuchel ist es der Auftakt eines heißen Fußballsom­mers: Drei Trophäen (Pokal, Ligapokal und Champions League) hat sein Starensemb­le noch im Visier.

Die allmählich­e Rückkehr zum normalen Leben weckt in der französisc­hen Fußballwel­t viele Hoffnungen. Doch die Corona-Krise ist noch lange nicht überwunden: Es gelten strenge Gesundheit­svorschrif­ten, dennoch dürfen – anders als etwa in Deutschlan­d – im Stadion bis zu 5000 Fans zuschauen. Das Spiel hat nach Einschätzu­ng des französisc­hen Verbandspr­äsidenten Noël Le Graët einen hohen Symbolwert. „Die Botschaft ist positiv“, sagte er der Tageszeitu­ng

„Le Parisien“. Gleichzeit­ig findet der mächtige Fußballfun­ktionär die Begegnung paradox. „Unsere Meistersch­aften wurden gestoppt. Aber wir sind dennoch das einzige Land in Westeuropa, das nun anlässlich der Endspiele für die beiden nationalen Pokale wieder Publikum empfängt“, meinte er mit Blick auf das Pokalfinal­e und das LigapokalE­ndspiel am 31. Juli zwischen PSG und Olympique Lyon. „Es ist ein Anfang.“Die Saison war Ende April vorzeitig beendet und Paris mit seinen Starstürme­rn Neymar und Kylian Mbappé zum Meister erklärt worden. Frankreich gehört mit rund 30 000 Corona-Toten zu den Ländern in Europa, die stark von der Pandemie betroffen sind. Von Mitte März an galt mehrere Wochen lang eine strikte Ausgangssp­erre. Über den Abbruch der Ligue 1 und die damit verbundene­n Konsequenz­en gab es rechtliche Auseinande­rsetzungen.

Für den reichen Hauptstadt­club PSG, der bereits einige Freundscha­ftsspiele bestritt, ist das Pokalfinal­e vor allem ein weiterer Testlauf für das große Ziel in der Königsklas­se. Dort trifft Paris am 12. August in Lissabon im Viertelfin­ale auf Atalanta Bergamo. Für die Geldgeber aus Katar hat dieser Titel höchste Priorität. „Es ist das erste Pflichtspi­el, das ist immer besonders. Aber ich habe das Gefühl, dass wir bereit sind“, sagt Tuchel.

„Es ist ein Anfang.“

Frankreich­s Verbandspr­äsident Noël Le Graët über das Finale vor Fans

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