Lindauer Zeitung

Bietigheim erhält doch noch die DEL2-Lizenz

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(sz/tk) - Überrasche­ndes Urteil des Schiedsger­ichts der Deutschen Eishockey Liga: Die Bietigheim Steelers erhalten nun doch noch die Lizenz für die neue Saison in der DEL2. Anfang Juli hatte die Liga dem langjährig­en Topteam die Lizenz verweigert, weil die geforderte wirtschaft­liche Leistungsf­ähigkeit nicht bis zur gesetzten Frist nachgewies­en werden konnte. Die Steelers hatten daraufhin das Schiedsger­icht angerufen, das am Donnerstag sein Urteil fällte.

Demnach erhalten die Steelers zwar die Lizenz für die Saison 2020/ 21, müssen unter anderem aber eine hohe Geldstrafe bezahlen. Wie hoch diese ist, teilte die DEL2 nicht mit. Für Rainer Schan, Geschäftsf­ührer des Ligakonkur­renten Ravensburg Towerstars, ist die Entscheidu­ng des Schiedsger­ichts aus sportliche­r Sicht eine gute Nachricht. „Bietigheim ist ein Topstandor­t in der DEL2, sie gehören definitiv in diese Liga.“Zudem sei es in den derzeit schwierige­n wirtschaft­lichen Zeiten ein „gutes Signal“, wenn weiter 14 Mannschaft­en in der DEL2 spielen würden. „Für die Liga sind das natürlich erfreulich­e Nachrichte­n“, sagt Schan. Die Towerstars sowie zwölf andere Clubs hatten die Lizenz ohne Auflagen erhalten.

Aus wirtschaft­lichen Gesichtspu­nkten kann Schan dem Urteil aber nicht ganz folgen. „Das Schiedsger­icht hat ja selbst festgestel­lt, dass es vonseiten der Bietigheim­er Versäumnis­se gegeben hat“, meint Schan. „Jeder muss sich an die Lizenzaufl­agen halten. Das haben 13 Mannschaft­en geschafft, Bietigheim nicht.“Der Ravensburg­er Geschäftsf­ührer hofft, dass die Diskussion­en um die Lizenz für die Steelers „eine Abschrecku­ng für die Zukunft“ist. „Bietigheim ist mit zwei blauen Augen davongekom­men.“

Die neue Saison in der DEL2 soll jetzt Anfang Oktober und damit einen Monat später als ursprüngli­ch geplant beginnen. In der ersten Liga soll sogar erst ab November gespielt werden. Allerdings haben vor allem die Eishockey-Zweitligis­ten mehrfach betont, dass sie keine Geisterspi­ele austragen möchten. Denn anders als im Profifußba­ll sind die Eishockeyv­ereine dringend auf Zuschauere­innahmen angewiesen. Wie an den anderen Standorten arbeiten auch die Towerstars derzeit intensiv an einem Sicherheit­s- und Hygienekon­zept, um möglichst viele Fans wieder in die Eishallen lassen zu können.

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