Warn-App warnte nicht
Softwarefehler auf Android-Geräten wurde behoben
(dpa) - Infektionsketten nachverfolgen, durchbrechen und die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen – das ist das Ziel der Corona-Warn-App. Nun ist bekannt geworden, dass es bei einigen Nutzerinnen und Nutzern Probleme mit einer Funktion der Anwendung gab. Manche Handys verschickten keine oder späte Warnungen zum Infektionsrisiko.
Woran hakt es genau?
Auch wenn die Corona-Warn-App nicht geöffnet ist, soll sie im Hintergrund weiterlaufen und Daten aktualisieren. Wenn es eine Begegnung mit einer Person gab, die dann positiv auf das Coronavirus getestet wurde, soll das Handy Nutzer eigentlich aktiv mit einer Benachrichtigung auf das erhöhte Risiko hinweisen. Bei manchen Geräten ist die Hintergrundaktualisierung aber im Stromsparmodus nicht oder nur eingeschränkt möglich. „Das gilt nicht nur für die Corona-Warn-App, sondern für alle Apps auf diesen Smart-Phones“, hieß es dazu aus dem Bundesgesundheitsministerium. Die WarnApp tausche demnach aber auch ohne diese Hintergrundaktualisierung anonyme Codes mit anderen Smartphones aus. Die Infektionsketten
werden also weiterhin nachverfolgt. Es kann ohne die Hintergrundaktualisierung aber passieren, dass ein Nutzer die App erst öffnen muss, um über ein Ansteckungsrisiko informiert zu werden.
Wie viele Geräte waren von dem Problem betroffen?
Das ist unklar. Bei iOS ist das Problem gar nicht aufgetreten. „Im Moment können wir sagen, dass es nicht alle Androidgeräte betroffen hat, sondern nur bestimmte“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Insgesamt wurde die App in Deutschland bereits 16,2 Millionen Mal heruntergeladen. Wie oft die Anwendung auf Androidgeräten installiert ist, ist unklar. Laut dem Marktforschungsunternehmen Kantar hatte Android mit Stand Juni 2020 einen Anteil von mehr als 73 Prozent im deutschen Smartphonemarkt.
Woher weiß ich, ob ich betroffen bin?
Alle 24 Stunden werden Daten in der App aktualisiert. Wann genau steht unter dem Punkt „Risikoermittlung“. Wer die App öffnet und sieht, dass die Aktualisierung erst damit passiere, bei dem sei die Hintergrundaktualisierung wohl nicht aktiv, erklärte ein SAP-Sprecher. In den Einstellungen des Geräts lasse sich das aber ändern. In der neuesten Version der Anwendung können Nutzer dies auch direkt in der App tun. Sie können dort auswählen, dass diese immer im Hintergrund ausgeführt werden soll.