Hoffnung auf gesunden Menschenverstand
Zu „Von der ländlichen Idylle hin zum Solarkraftwerk “(18.7.)
Der Bericht über die ländliche Idylle in Wilflingen hin zum größten Solarkraftwerk Deutschlands hat so manchen Dorfbewohner zum Schmunzeln gebracht. Unsere Dorfszenerie wurde ‚kitschig‘ dargestellt und dies kann nur mit Unwissen erklärt werden.
Wilflingen steht und stand bisher in keinem ‚Windschatten‘. Das Dorf präsentiert sich in vielerlei Hinsicht; angefangen mit unserem traditionellen Dorffest, welches bereits seit beinahe 30 Jahren veranstaltet wird und Besucher aus Nah und Fern anzieht. Mit unseren knapp 400 Einwohnern können wir von einer Vereinsgeschichte berichten, wie kaum ein anderer Ort in dieser Größe. Wir haben insgesamt zehn aktive Vereine, die unseren Ort in vielfältigster Weise repräsentieren.
Auch die High Society kennt den Ort Wilflingen. Zu Besuch beim verstorbenen Schriftsteller Ernst Jünger waren Persönlichkeiten höchster Rangordnung wie der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Staatspräsident Francois Mitterand, um nur zwei Prominente zu nennen. Schon Ernst Jünger sagte, dass in Wilflingen ‚gut hausen‘ ist und wir Wilflinger sind stolz auf unseren Ort und leben gerne hier ohne große Publicity.
Das geplante Solarkraftwerk wirkt keineswegs wie eine Sensation. Hoffen wir, dass dieses Projekt von allen Seiten optimal durchgeplant wurde und unsere Kinder und Kindeskinder sich weiterhin im Dorf wohlfühlen können. Die industriellen Entwicklungen schaden dem ländlichen Raum immer mehr und wir können nur hoffen, dass die Verantwortlichen bei den Planungen und Ausführungen einen gesunden Menschenverstand behalten.
Regina Buzengeiger,
Wilflingen
Quoten dienen der Macht, nicht der Frau
Zu „Verfassungsgericht kippt Frauenquote“(16.7.)
Eine Umfrage in meinem privaten und beruflichem Umfeld ergab: Diese Frauen fühlen sich seit 50 Jahren nicht „systematisch diskriminiert“und konnten sich ihrem Willen gemäß entfalten, auch politisch. Quote lehnten diese ab. Forderer: Wisst ihr um die Folgen der Quote oder geht es euch um Macht- und Einflusserweiterung? Weise Richter, den Forderern nicht durch Gesetz nachzugeben. Wie lange darf die Vernunft wirksam bleiben? Frauen brauchen Förderer und die Gesellschaft braucht Frauen, die sich sinnvoll und selbstbestimmt entfalten können und keine Quotierer für fremdgesteuerte Interessen die sie in mehr politische Köpfe hineinbringen wollen.
Kurt Jürgen Göhl,
Argenbühl
Man konnte die Entwicklung ahnen
Zu „Triumph mit weitreichenden Folgen“(17.7.)
Mit Interesse habe ich den Beitrag zum deutsch-französischen Krieg von 1870/71 gelesen. Mit Ausnahme der zum Abschluss getroffenen Feststellung, „niemand konnte ahnen, dass der damals durch ,Blut und Eisen’ geschaffenen deutsche Einheitsstaat einst höchst aggressiv werden und epochale Verbrechen begehen wird“, ist nichts daran auszusetzen. Ahnen nämlich konnte man diese Entwicklung sehr wohl. August Bebel hat diese Befürchtung bereits damals klar ausgesprochen! Bebel kritisierte sofort vehement das Kaiserreich. Er vertrat (unter Anspielung auf Bismarcks Zitat) die Ansicht: „Das mit ‚Blut und Eisen‘ mühsam zusammengeschweißte Reich ist kein Boden für die bürgerliche Freiheit, geschweige für die soziale Gleichheit! Staaten werden mit den Mitteln erhalten, durch die sie gegründet wurden. Der Säbel stand als Geburtshelfer dem Reich zur Seite, der Säbel wird es ins Grab begleiten!“
Harald Schulze,
Weißensberg
Wie aussagekräftig ist der PCR-Test?
Zu „Die Teststrategie steht“(15.7.) Ich möchte alle Kolleg*innen an Kitas und Schulen bitten, sich ggf. nicht nur einmal, sondern dreimal auf das Coronavirus testen zu lassen. Bei den niedrigen Infizierten-Zahlen im Kreis Ravensburg und im Bodenseekreis
besteht nachgewiesenermaßen bei nur einer RTQ-PCRTestung die große Gefahr, dass jedes zweite positive Testergebnis falsch ist. Das kann dazu führen, dass wir ohne Not (ohne eine einzige tatsächlich infizierte geschweige denn erkrankte Person) wieder Schulen schließen, bzw. Familien in Quarantäne schicken müssen. Auch Jens Spahn warnte Mitte Juni (Nach-Bericht aus Berlin) vor Fehlalarmen aufgrund hoher Quote von FalschPositiv-Testungen bei geringen Infektionsraten. Zudem zeigt der Test nur eine kleine RNA-Sequenz an und kann daher auch positiv sein, wenn keine infektiösen Viren mehr vorhanden sind. Der PCR-Test ist außerdem immer noch nicht validiert, obwohl die EU-Kommission darum gebeten hat.
Bernd Dieng,
Weingarten