Ausstellung über die Tochter des Papstes
(epd) - Eine in ganz Europa vernetzte Adelige und ihre Zeit präsentiert das Landesarchiv BadenWürttemberg in einer Ausstellung für Augen und Ohren. Die deutschschweizerisch-italienische Schau „Die Tochter des Papstes: Margarethe von Savoyen“(Foto: wikicommons) wird trotz Corona-Krise ab 10. September gezeigt, teilte das Landesarchiv in Stuttgart mit. Zu sehen seien „kostbare und teils einzigartige Stücke“und zu hören Musik aus ihrer Zeit.
Margarethe von Savoyen (1420-1479) wurde vor 600 Jahren am Genfer See im Schloss von
Morges geboren.
Ihre Eltern waren Herzog Amadeus VIII. von
Savoyen und Maria von Burgund.
Ihr Vater wurde 1439 auf dem Konzil von Basel zum Papst gewählt und amtierte zehn Jahre als Gegenpapst Felix V.. Seine Tochter Margarethe war damals 19 Jahre alt und schon zum ersten Mal Witwe.
Die Adelige wurde zu einer herausragenden Frau ihrer Zeit nicht nur durch ihre drei Ehen. Sie war nacheinander Titularkönigin von Sizilien, Kurfürstin von der Pfalz und schließlich Gräfin von Württemberg. Ihre Familie und sie selbst stehe auch „für die strahlende höfische Kultur des französischsprachigen Savoyen und Burgund“. Margarethe trat an all ihren Lebensstationen als bedeutende Stifterin und Mäzenin auf, etwa für kostbare Bilderhandschriften. Reste ihrer Bibliothek sind in der Universitätsbibliothek Heidelberg verwahrt. Ihr umfangreicher Schriftwechsel liegt im Hauptstaatsarchiv Stuttgart.
Die dreisprachig angelegte Ausstellung bleibt bis 15. Januar 2021 in Stuttgart zu sehen. Dann geht sie weiter an Margarethes Geburtsort ins Château Morges und nach Turin.