„Lasst eure Träume Realität werden“
41 Absolventen der Realschule im Dreiländereck erhalten ihre Zeugnisse
- Lebensträume, Lebenswege und Lebensziele standen bei der Abschlussfeier der Realschule im Dreiländereck im Mittelpunkt – und ganz besonders 41 Jugendliche. Sie erhielten am Donnerstagabend ihre ersehnten Abschlusszeugnisse. Mit ihnen freuten sich Eltern und Lehrkräfte. Grußwortredner, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, gaben den jungen Menschen viele gute Wünsche mit auf ihren künftigen Lebensweg.
Dass sogar der Bundespräsident mit einer Videobotschaft zugeschaltet war, entlockte so manchem Absolventen und seinen Eltern ein Schmunzeln. Denn natürlich war er nicht exklusiv für die Realschule nach Lindau gereist. Dennoch verlieh das im Internet abrufbare Video dieser Feier eine besondere Note. Vor allem kam darin die Wertschätzung zum Ausdruck, die Heranwachsende am Ende ihrer Schulzeit verdienen. Steinmeier sprach den jungen Menschen im ganzen Land Mut zu: „Euer Wissen, euer Können, eure Neugier, euer Engagement ¬ ¬– alles das wird gebraucht. Das gilt nicht trotz Corona, im Gegenteil, das gilt gerade wegen Corona. Wir brauchen neuen Schwung und neue Ideen. Wir brauchen euch. Ihr seid unsere Zukunft!“
Landrat Elmar Stegmann gratulierte ebenfalls mit einer Videobotschaft zum erfolgreichen Schulabschluss. „Habt den Mut, euren Weg als Original, also authentisch, zu gehen“, sagte er. „Hab das Rückgrat, euch für das einzusetzen, was euch gut und wichtig erscheint! Schaut voller Zuversicht in die Zukunft!“Zudem ermunterte er die jungen Leute, jede Gelegenheit zu ergreifen, in der sie etwas lernen können. Denn Bildung sei Persönlichkeitsentwicklung und ein Reifeprozess, der im besten Fall das ganze Leben andauere.
Nach diesen digital übertragenen Ansprachen wechselte die Abschlussfeier in einen analogen Modus mit einem sehr persönlichen und familiären Charakter. Die beiden Abschlussklassen wurden in zwei überschaubaren Etappen verabschiedet, so dass die Eltern teilnehmen konnten – in Corona-Zeiten keine Selbstverständlichkeit. Die Glückwünsche des Elternbeirats überbrachte dessen Vorsitzender Rainer Hellwig. Nach ihren gemeinsamen Jahren in der Schule wünschte er den Absolventen, dass sie nun mit Hoffnung und Zuversicht an ihr künftiges Leben herangehen. „Ich wünsche Euch, dass Ihr immer die richtigen Wege beschreitet und nicht von ihnen abkommt, egal wie steinig sie sind.“
Humorvoll berichteten Thomas Büchele und Ekrem Kocabay für die Klasse 10 a von einigen prägenden Erlebnissen der Schulzeit. Da ging es zum Beispiel um die Seelen des
Hausmeisters, um den Dialekt von Lehrkräften, um kleine Streiche und um die Abschlussfahrt. Ihren Klassenkameraden wünschten sie „viel Spaß, äh Erfolg im weiteren Leben“. Für die Klasse 10 b erinnerte Besmir Jakupi an Höhen und Tiefen der Schulzeit, an Freundschaften und besondere Erlebnisse. Er appellierte an seine bisherigen Klassenkameraden: „Kämpft für das, was ihr wollt – und steht immer wieder auf! Ich wünsche euch ein erfolgreiches Leben!“
Träume bildeten den Roten Faden der Ansprache von Schulleiter Michael Rechtsteiner. Der Traum vom Realschulabschluss sei unter ganz besonderen Bedingungen wahr geworden, sagte er. „Darauf könnt Ihr mit Recht stolz sein!“Einen Traum habe auch Martin Luther King gehabt, als der 1963 viele Menschen mit den Worten „I have a dream“faszinierte. Er habe von einer gerechten Welt geträumt, in der Schwarze und Weiße friedlich nebeneinander existieren. Dies sei auch heute, nach 57 Jahren, noch nicht erreicht. Dennoch habe Martin Luther King mit seinem Traum sehr viel bewegen können. „Jeder hat seine Träume“, sagte Rechtsteiner im Hinblick auf die Zukunftsträume und Traumjobs seiner bisherigen Schüler. Auch als Schulleiter hat er Träume und Wünsche für die Zukunft der Jugendlichen: „Ich träume davon, dass wir unsere Schülerinnen und Schüler auf einen Lebensweg entlassen, den sie optimistisch beschreiten, auf einen beruflichen oder weiteren schulischen Weg mit besten Erfolgsaussichten“, sagte er. Er träume davon, dass die Schule Tugenden wie Freundlichkeit, Höflichkeit und Anstand vermitteln konnte. Er träume davon, „dass ihr gute Freunde von schlechten unterscheiden könnt“und „dass ihr den Mut habt, euch gegen Drogen, Gewalt, Vandalismus, Radikalismus und Rassismus zu stellen“. Wenngleich nicht alle Träume in Erfüllung gehen, so appellierte der Realschuldirektor doch an seine bisherigen Schüler: „Bewahrt Euch Eure Träume, findet immer neue Träume – und – das ist ganz wichtig: Geht ihnen hinterher, lasst nicht locker und versucht, aus euren Träumen Realität werden zu lassen!“
Besmir Jakupi, Pius Kast, David Koch, Laurin Lindenmüller, Danijel Malencic, Sasa Mizdrak, Elias Mura, Finn Rempen, Marian Rief, Ilja Sommer, Florian Sommerweiß, Markus Stempfle, Mariua Steur, Jan Stojanik und Martin Weber. (lz)