Der mysteriös kurze Weg von Brecht zu Trump
Aus gegebenem Anlass – er kam eben von einer Parteiveranstaltung heim – hat sich ein guter Bekannter vor ein paar Tagen seinen Frust von der Seele geschrieben und dafür Bert Brecht bemüht: „Unsichtbar macht sich die Dummheit, indem sie sehr große Ausmaße annimmt.“Unwillkürlich kommen uns die Ballermänner sowie jene Vollpfosten (jeweils m/w/d) von ganz links bis ganz rechts in den Sinn, welche sich versammeln, um gegen staatliche Corona-Vorkehrungen zu protestieren. Und dann gehen unsere Gedanken über den Atlantik zu
Trumpy-Baby und seiner Anhängerschaft. Trumpy-Baby hat jetzt in einem Interview gesagt, er habe wohl die eine oder andere Twitter-Mitteilung etwas unbedacht abgeschickt. Wie kommt er darauf ? Alle seine Zwitschereien waren gedanklich wunderbar aus- sowie sprachlich bis aufs Gramm abgewogen. Jeder einzelne Tweet ist ein Beweis diplomatischen Feingefühls. Es spricht für die Bescheidenheit von Trumpy-Baby, dass er sich so klein macht.
Ein paar Tage zuvor hat er in einem Interview mit „Fox News“ebenfalls geglänzt. Dem Interviewer
Chris Wallace tat er kund, dass er einen Test seiner geistigen Leistungsfähigkeit glänzend bestanden habe. Wallace merkte an, er habe den Test ebenfalls gemacht. Beispielsweise habe man das Bild eines Elefanten erkennen müssen. Trumpy-Baby konterte, die letzten fünf Fragen seien aber enorm schwierig gewesen. Darauf Wallace: „Eine davon ist: Ziehen Sie sieben von hundert ab.“
Wie sind wir jetzt eigentlich von Brecht zu Trump gekommen? Ein absolutes Mysterium. (vp)