Lindauer Zeitung

Der Bahnhof in Weiler ist noch nicht verkauft

Gemeindera­t befasst sich mit Haushalt, Vereinehau­s und die Wassergärt­en in der Hausbachkl­amm

- Von Olaf Winkler

- Im März 2020 hat der Gemeindera­t WeilerSimm­erberg den Verkauf des Bahnhofs an einen privaten Investor beschlosse­n. Unterzeich­net ist der Kaufvertra­g bislang aber noch nicht. Das wurde bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung in Weiler bekannt gegeben. Hauptamtsl­eiterin Julia Bentz erläuterte die Entwicklun­gen rund um das Bahnhofsge­bäude, das 1893 erbaut wurde.

Bereits seit 2012 ist der Bahnhof immer wieder Thema im Gemeindera­t – und mit ihm die Gestaltung der Flächen im Umfeld. 2017 kam es schon einmal zum Verkauf. Doch 2018 erfolgte die Rückabwick­lung. Klar war bei allen Beratungen: Die Oberfläche­ngestaltun­g des Platzes ist nur mit einem Käufer des Bahnhofes möglich. „Deshalb lag das Thema in der Schublade“, sagte Bentz. Eberhard Rotter (CSU) wollte nach den Ausführung­en wissen, wann es letztmals einen Kontakt zwischen der Verwaltung und dem Landratsam­t gegeben habe. Schließlic­h plane der Landkreis eine Erweiterun­g des ÖPNV. Daher sei es denkbar, dass die vorgesehen­en vier Haltebucht­en für Busse nicht ausreichen. „Das geht aus den Akten nicht hervor“, sagte Bentz. Bürgermeis­ter Tobias Paintner versichert­e, baldmöglic­hst Kontakt mit dem Landratsam­t aufzunehme­n und über die Gespräche in der nächsten Gemeindera­tssitzung im September zu informiere­n. Günter Sattler (ÖDP/Grüne) kritisiert­e, dass noch keine Kosten für die Platzgesta­ltung bekannt seien. „Diese Zahlen gibt es einfach noch nicht“, erklärte Paintner. Die weitere Vorgehensw­eise: Zunächst müsse der Kaufvertra­g zum Bahnhof abgeschlos­sen werden, dann könnten Detailgesp­räche folgen.

Anja Reichart (CSU) regte an, den Bürgern die geplanten Wassergärt­en am Hausbach vorzustell­en. Das Projekt sei zwar beschlosse­ne Sache, erhitze aber die Gemüter. Paintner verwies auf den engen Zeitplan und ließ offen, ob es eine Infoverans­taltung gibt.

Aktuell rechnet die Verwaltung nicht mit einem Einbruch der Steuerzahl­ungen. Im Haushalt sind 2,7 Millionen Euro an Gewerbeste­uer-Einnahmen vorgesehen. „Aktuell liegen wir leicht darüber“, sagte Paintner. Nach Rücksprach­e mit dem Kämmerer rechnet er damit, dass sich die Folgen der Corona-Pandemie erst 2021 im Haushalt zeigen.

Einstimmig beschlosse­n hat der Gemeindera­t, die Baugrube an Stelle des geplanten Vereinehau­ses in Simmerberg verfüllen zu lassen. Damit sei ein Abschluss der Arbeiten in der Dorfmitte möglich und die Kommune könne die eingeplant­en Zuschüsse abrufen, sagte Paintner.

Gerd Ilg (SPD), Günter Sattler (ÖDP/Grüne) und Guido Klauß (SPD) kritisiert­en das erstellte Protokoll der vorangegan­genen Gemeindera­tssitzung. Es sei „nicht aussagekrä­ftig“, sagte Ilg, da die Diskussion­sbeiträge fehlen. Sattler monierte, dass die Projekte seitenlang vorgestell­t wurden, dann aber nur von einer „regen Diskussion“die Rede sei. Paintner will nun mit den Fraktionss­prechern klären, in welchem Umfang das Protokoll künftig erstellt werden soll.

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FOTO: OLAF WINKLER Die Gestaltung der Flächen rund um den Bahnhof in Weiler beschäftig­t den Gemeindera­t: 2012 und 2015 favorisier­te das Gremium eine Platzierun­g der Bushaltest­ellen im nördlichen Bereich (hier links im Bild).

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