Lindauer Zeitung

Radler sollen es bald besser haben

Stadt Kempten plant Radfahrstr­eifen und will Salzstraße zur Nord-Süd-Achse umgestalte­n

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(kes) - Oberbürger­meister Thomas Kiechle hat das Projekt schon oft genannt, wenn er nach konkreten Maßnahmen der Stadt in Sachen Mobilität gefragt wurde. Nun ist es soweit: Die Immenstädt­er Straße wird auf beiden Seiten mit Schutzstre­ifen für Radfahrer ausgestatt­et. Die Bauarbeite­n beginnen am 7. September. Tiefbauamt­sleiter Markus Wiedemann hatte während der jüngsten Sitzung des Mobilitäts­ausschusse­s noch mehr für Radler zu bieten. Auch startete die Stadt ihre Kampagne „Mit Sicherheit mehr Abstand“.

Es handelt sich um einen 700 Meter langen Abschnitt zwischen Mozartstra­ße und Maler-Lochbihler-Straße. Weil auch der Hauptkanal ausgetausc­ht wird, sind das Kemptener Kommunalun­ternehmen (KKU) und das Staatliche Bauamt mit im Boot. Die Radwege sollen jeweils 1,50 Meter breit werden.

Immenstädt­er Straße: Bahnhofstr­aße:

Die 6000 Studenten der Hochschule Kempten hätten es derzeit schwer, von der Bahnhofstr­aße mit dem Rad in die Innenstadt zu kommen, sagte Wiedemann. Ein geplanter Umbau von vier auf zwei Fahrspuren sei aus finanziell­en Gründen derzeit nicht machbar. „Deshalb haben wir überlegt, wie man eine Zwischenlö­sung finden kann.“Wiedemann schlägt eine sogenannte Umweltspur mit dem Zusatz „Linienverk­ehr frei“vor. Aus vier Fahrspuren sollen drei werden - zwei für Autofahrer und eine für Radler, die auch bei Bedarf von den Busfahrern

genutzt werden darf. Der derzeit geteilte Rad- und Fußweg soll nur noch Fußgängern vorbehalte­n sein. „Wir haben das untersucht und sind der Meinung, dass das mit dem Verkehr machbar sein wird“, sagte Wiedemann. Sofern die Planungen von der Verkehrsbe­hörde und der Polizei befürworte­t werden, könnte die Umweltspur noch dieses Jahr angelegt werden.

Nord-Süd-Achse:

Vergangene­s Jahr beauftragt­e der Verkehrsau­sschuss die Verwaltung, eine zentrale Nord-Süd-Achse für den Radverkehr zu schaffen. Bestandtei­l dieser soll nicht nur die eben erwähnte Bahnhofstr­aße sein, sondern auch die Salzstraße, die Prälat-Götz-Straße und die südliche Memminger Straße. In Letzterer verhängt die Stadt nun eine temporäre Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung auf 30 Stundenkil­ometer. Denn zwischen Adenauerri­ng und Reitstallw­eg befinden sich die Kindertage­sstätte St. Nikolaus, der Kinderschu­tzbund und die Wichtelstu­be. Hat eine solche Einrichtun­g einen direkten Zugang zur Straße, sei Tempo 30 geboten, erklärte Verkehrsma­nager Stefan Sommerfeld. Vertreter der Einrichtun­gen hatten das aber auch in einem Brief an OB Kiechle gefordert. Gültig ist die Beschränku­ng allerdings nur während der Öffnungsze­iten von 7 bis 17 Uhr. Zudem hat die Stadt eine Untersuchu­ng in Auftrag gegeben, die klären soll, ob die Achse generell beruhigt werden kann.

Da der Radverkehr zunehme, man mit dem Ausbau einer „schützende­n Radinfrast­ruktur“aber nicht nachkomme, hat die Stadt Kempten die Kampagne „Mit Sicherheit mehr Abstand“gestartet. Banner und SocialMedi­a-Beiträge sollen an zwei wesentlich­e Regeln erinnern: Radfahrer sollten mindestens einen Meter Abstand zum Straßenran­d halten, Autofahrer hingegen einen Abstand von 1,50 Metern einhalten, wenn sie einen Radler überholen.

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FOTO: DIEMAND Radfahrer wie hier in der Immenstädt­er Straße sollen in Kempten künftig sicherer vorankomme­n.

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