Leichtathleten kämpfen um ihre Form
(dpa) - Zwei Wochen vor den Geistermeisterschaften in Braunschweig kämpfen die deutschen Leichtathleten um ihre Form. Mit dem früheren Dreisprung-Europameister Max Hess und dem zweifachen Kugelstoß-Weltmeister David Storl überzeugten am Wochenende zwei Asse. Zudem übertraf die frühere Weltklasse-Diskuswerferin Julia Harting erstmals nach ihrer Babypause wieder die 60-Meter-Marke.
Immer besser in Schwung kommt Storl: Der 29 Jahre alte Leipziger wuchtete die Kugel als Sieger in Schönebeck auf 20,84 Meter – so weit wie noch nie in der Corona-Saison. „Es wird langsam. Durch die Olympia-Verschiebung haben wir viel Zeit. Wir wollen jetzt kein Risiko eingehen und machen das Schritt für Schritt“, sagte der dreimalige Europameister. Der Sachse wird auch bei den deutschen Meisterschaften in Braunschweig starten – und sogar an seinem 30. Geburtstag an diesem Montag wieder trainieren: „Um 9 Uhr geht es los!“
Beim Meeting in Schönebeck glänzte die deutsche Meisterin Kristin Pudenz aus Potsdam mit der persönlichen Bestleistung von 65,58 Metern. Dritte wurde Julia Harting, die mit London-Olympiasieger Robert Harting seit dem vergangenen Jahr Zwillinge hat, mit 61,17 Metern. Von ihrer persönlichen Bestleistung (68,49) ist die Vize-Europameisterin von 2016 noch deutlich entfernt.
Max Hess flog beim Chemnitzer Springer-Abend auf 17,01 Meter hinaus. Der letzte 17-Meter-Satz des Chemnitzers unter freiem Himmel liegt mehr als drei Jahre zurück. Nach einer langwierigen Rückenverletzung kommt Hess die Verschiebung der Sommerspiele in Tokio auf 2021 zugute. „Ich bin ein kleiner Gewinner der Corona-Krise. So bin ich im nächsten Jahr wieder zu 100 Prozent fit und kann mich intensiv und fokussiert vorbereiten“, sagte der dreimalige deutsche Meister.
Nicht wie erwünscht verlief der Saisonauftakt für Speerwurf-Ass Johannes Vetter: Der Ex-Weltmeister aus Offenburg hatte beim Sportfest in Zweibrücken drei ungültige Versuche und verzichtete dann auf weitere Würfe. Vetter spürte „wieder leicht den Ellenbogen“.