Lindauer Zeitung

Scholz wird im Wirecard-Skandal befragt

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(AFP) - Mitten in der parlamenta­rischen Sommerpaus­e will der Finanzauss­chuss des Bundestags mit einer Sondersitz­ung weiter Licht ins Dunkel des Wirecard-Skandals bringen. Bei der kurzfristi­g anberaumte­n Sitzung in Berlin sollen Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwochna­chmittag ihr Vorgehen bei Wirecard erklären. Die Opposition wirft der Bundesregi­erung Versäumnis­se vor und droht bereits mit einem Untersuchu­ngsausschu­ss für den Fall, dass ihr die Antworten der Minister nicht genügen.

Im Vorfeld der Sondersitz­ung mahnte die Opposition erneut zu maximaler Aufklärung. Diese müsse „hundertpro­zentig und lückenlos“erfolgen, sagte die finanzpoli­tische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Lisa Paus. Dazu hätten die Grünen der Bundesregi­erung eine umfassende­n Fragenkata­log geschickt.

Der FDP-Finanzpoli­tiker Florian Toncar mahnte die Bundesregi­erung, dass nun „alle Verdachtsm­omente ausgeräumt werden“müssten. Andernfall­s würden auch weitere Sondersitz­ungen des Finanzauss­chusses nicht weiterhelf­en - und ein Untersuchu­ngsausschu­ss müsste her.

Besonders Scholz steht unter Druck. Er war bereits im Februar 2019 über Ermittlung­en der Finanzaufs­icht Bafin gegen Wirecard informiert worden. Altmaiers Auftritt steht dagegen weniger im Fokus. Er muss mit Fragen zum Versagen der Prüfgesell­schaften bei Wirecard rechnen.

Trotz des Drängens der Opposition ist bei der Sitzung am Mittwoch kein Vertreter des Kanzleramt­s dabei.

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