Vodafone-Probleme verärgern Anwohner wochenlang
In der Grub gab es in dieser Woche Bauarbeiten, mitten in der Ferienzeit – Das steckt dahinter
- Mitten in der Ferienzeit wird auf der Insel der Boden aufgerissen. In dieser Zeit ist das äußerst ungewöhnlich, doch Vodafone musste einen Übergabepunkt im Kabelnetz austauschen. Für die Anwohner in der Grub ist das ein Segen – einen Monat saßen mehrere Haushalte im medialen Dunkel.
Kein Fernseher, kein Festnetz und schon gar kein Internet. Das Signal sei im ganzen Haus in einem schleichenden Prozess immer schlechter geworden, Ende Juni ging gar nichts mehr, sagt Klaus-Dieter Sporbert. „Wir konnten plötzlich gar nicht mehr kommunizieren“, erzählt der Anwohner, „wir haben einen indischen Bewohner im Haus. Der konnte nicht mehr seine Verwandten zu Hause erreichen.“Unzählige Male habe Sporbert mit dem MobilfunkAnbieter Vodafone telefoniert, Antworten bekam er kaum. „Da rührte sich lange nichts, einige Mails wurden gar nicht beantwortet.“Plötzlich stand dann doch ein Monteur vor der Tür, „ein kompetenter Typ“, beschreibt Sporbert. Er habe das Problem an einem Übergabepunkt unter der Straße erkannt – da müsse man ran. „Dann kam lange wieder nichts“, sagt Sporbert.
„Unsere Kommunikation läuft normalerweise sehr, sehr gut, wir überprüfen die Abläufe immer wieder“, sagt eine Vodafone-Sprecherin der LZ am Telefon. Es tue dem Unternehmen leid, dass sich die Anwohner nicht gut informiert fühlen, „ich kann jetzt aber auch nicht sagen, dass es bei uns keine Fehler gibt.“Die
Informationen zu der Grub hatte die Unternehmenssprecherin parat – zwei Probleme seien zusammengekommen. Einerseits der angesprochene Übergabepunkt im Erdreich, darüber hinaus ein Glasfaserschaden
– „es ist sehr selten, dass zwei Sachen so zusammenkommen.“Das Unternehmen habe direkt nach der Feststellung des Monteurs eine Anfrage an die Stadt Lindau rausgegeben. Bis vergangene Woche habe das Unternehmen auf die Erlaubnis gewartet, den Boden aufzureißen.
„Am Montag waren die Mitarbeiter dann direkt da. Rund um das Teil war alles feucht, und es musste komplett ausgetauscht werden“, meldete sich Sporbert in dieser Woche. Mit einem Schlag habe sich die Verbindung verbessert. Eine Erleichterung: „Die Arbeiter haben richtig geschuftet in der Hitze – da muss man sie für loben“, sagt Sporbert. Er ist erleichtert, dass sich doch noch alles zum Guten gewendet hat.
Solche unglücklichen Schäden gebe es nun mal, lässt Vodafone wissen. Einen festgeschriebenen Notfallplan, Kunden kurzfristig auf anderem Wege mit Internet und TV zu versorgen, gebe es nicht. „Das muss man immer im individuellen Fall prüfen“, sagt die Unternehmenssprecherin, „in dem Lindauer Fall können zum Beispiel die Kosten für die ausgefallenen Wochen gutgeschrieben werden.“