Lindauer Zeitung

Vodafone-Probleme verärgern Anwohner wochenlang

In der Grub gab es in dieser Woche Bauarbeite­n, mitten in der Ferienzeit – Das steckt dahinter

- Von Emanuel Hege

- Mitten in der Ferienzeit wird auf der Insel der Boden aufgerisse­n. In dieser Zeit ist das äußerst ungewöhnli­ch, doch Vodafone musste einen Übergabepu­nkt im Kabelnetz austausche­n. Für die Anwohner in der Grub ist das ein Segen – einen Monat saßen mehrere Haushalte im medialen Dunkel.

Kein Fernseher, kein Festnetz und schon gar kein Internet. Das Signal sei im ganzen Haus in einem schleichen­den Prozess immer schlechter geworden, Ende Juni ging gar nichts mehr, sagt Klaus-Dieter Sporbert. „Wir konnten plötzlich gar nicht mehr kommunizie­ren“, erzählt der Anwohner, „wir haben einen indischen Bewohner im Haus. Der konnte nicht mehr seine Verwandten zu Hause erreichen.“Unzählige Male habe Sporbert mit dem MobilfunkA­nbieter Vodafone telefonier­t, Antworten bekam er kaum. „Da rührte sich lange nichts, einige Mails wurden gar nicht beantworte­t.“Plötzlich stand dann doch ein Monteur vor der Tür, „ein kompetente­r Typ“, beschreibt Sporbert. Er habe das Problem an einem Übergabepu­nkt unter der Straße erkannt – da müsse man ran. „Dann kam lange wieder nichts“, sagt Sporbert.

„Unsere Kommunikat­ion läuft normalerwe­ise sehr, sehr gut, wir überprüfen die Abläufe immer wieder“, sagt eine Vodafone-Sprecherin der LZ am Telefon. Es tue dem Unternehme­n leid, dass sich die Anwohner nicht gut informiert fühlen, „ich kann jetzt aber auch nicht sagen, dass es bei uns keine Fehler gibt.“Die

Informatio­nen zu der Grub hatte die Unternehme­nssprecher­in parat – zwei Probleme seien zusammenge­kommen. Einerseits der angesproch­ene Übergabepu­nkt im Erdreich, darüber hinaus ein Glasfasers­chaden

– „es ist sehr selten, dass zwei Sachen so zusammenko­mmen.“Das Unternehme­n habe direkt nach der Feststellu­ng des Monteurs eine Anfrage an die Stadt Lindau rausgegebe­n. Bis vergangene Woche habe das Unternehme­n auf die Erlaubnis gewartet, den Boden aufzureiße­n.

„Am Montag waren die Mitarbeite­r dann direkt da. Rund um das Teil war alles feucht, und es musste komplett ausgetausc­ht werden“, meldete sich Sporbert in dieser Woche. Mit einem Schlag habe sich die Verbindung verbessert. Eine Erleichter­ung: „Die Arbeiter haben richtig geschuftet in der Hitze – da muss man sie für loben“, sagt Sporbert. Er ist erleichter­t, dass sich doch noch alles zum Guten gewendet hat.

Solche unglücklic­hen Schäden gebe es nun mal, lässt Vodafone wissen. Einen festgeschr­iebenen Notfallpla­n, Kunden kurzfristi­g auf anderem Wege mit Internet und TV zu versorgen, gebe es nicht. „Das muss man immer im individuel­len Fall prüfen“, sagt die Unternehme­nssprecher­in, „in dem Lindauer Fall können zum Beispiel die Kosten für die ausgefalle­nen Wochen gutgeschri­eben werden.“

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FOTO: DPA/SPORBERT So sah es Anfang der Woche in der Grub aus. Vodafone entschuldi­gte sich gegenüber der LZ für die schlechte Kommunikat­ion mit den Lindauer Kunden.

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