Lindauer Zeitung

Kleine Spielerin, große Ambitionen

Neu-Ulmer Fußballeri­n Kristin Kögel wechselt vom FC Bayern zu Bayer Leverkusen

- Von Anna Katharina Schmid

- Sie hat ihren Traum konsequent verfolgt und ihn schließlic­h verwirklic­ht: Die 20-jährige Kristin Kögel aus Neu-Ulm hatte schon als Kind das Ziel, einmal in der FußballBun­desliga zu spielen. Die vergangene­n drei Jahre verbrachte sie beim FC Bayern München. Bei den Frauen des deutschen Männer-Rekordmeis­ters kam sie zwar überwiegen­d in der zweiten Mannschaft zum Einsatz, aber im September des vergangene­n Jahres feierte sie ihr Bundesliga­debüt. „Es ist ein unbeschrei­bliches Gefühl“, sagt Kristin Kögel.

Jetzt steht die nächste große Herausford­erung für die 20-Jährige an: Ende dieses Monats wechselt die Stürmerin zum Münchener Bundesliga-Konkurrent­en Bayer 04 Leverkusen. Kristin Kögel, die von 2013 bis 2016 in der B-Juniorinne­n-Bundesliga Süd für den SV Alberweile­r spielte und in dieser Zeit auch U-Nationalsp­ielerin wurde, hat eine neue Herausford­erung gesucht. „Der Verein hat mich sofort überzeugt, es gab viele positive Gespräche“, sagt die junge Fußballeri­n. Auch die profession­ellen Bedingunge­n in Leverkusen haben sie überzeugt.

Kristin Kögel steckt voller Tatendrang: „Ich freue mich darauf, endlich wieder voll angreifen zu können.“Nach der langen Corona-Pause kann sie es kaum erwarten, in Leverkusen zu trainieren. „Ich bin gespannt darauf, die Leute kennenzule­rnen – und ich will mich weiterentw­ickeln“, sagt die junge Neu-Ulmerin. Die Einglieder­ung in einen neuen Verein ist nach ihren Erfahrunge­n für Fußballeri­nnen und Fußballer kein großes Problem. „Es ist für mich nichts Neues, neu zu sein“, sagt die 20-Jährige und schmunzelt.

In München hat Kristin Kögel ihr Abitur gemacht, kommendes Jahr möchte sie ein Fernstudiu­m beginnen. Bis dahin wartet auf sie ein straffes Programm: In der vergangene­n Woche war die 20-Jährige in ihrer Heimatstad­t Neu-Ulm, dann musste der Umzug nach Leverkusen bewältigt werden. Die junge Bundesliga­spielerin

hat die Zeit mit ihrer „fußballver­rückten“Familie genossen – ihr Bruder Lukas Kögel beispielsw­eise ist Spielertra­iner des Landesligi­sten TSV Neu-Ulm. Kristin Kögel hat schon als Kind ihre insgesamt drei Brüder und ihre Schwester auf den Sportplatz begleitet und dabei ihre große Begeisteru­ng und ihr Talent für den Fußball entdeckt.

Ihre Stärken kennt Kristin Kögel genau. Sie ist mit 1,55 Meter zwar auffallend klein, doch das hat sie nie als Nachteil empfunden. „In Situatione­n, in denen es darauf ankommt, muss ich dann eben im Kopf schneller sein als meine Gegenspiel­erinnen“, sagt die 20-Jährige. Sie hat einen klaren Überblick über das Spiel und sie ist technisch stark, vor allem mit dem linken Fuß.

Als Zuschaueri­n ist Kristin Kögel bei Spielen der Männer und der Frauen dabei. „Einerseits ist das derselbe Sport, egal ob Frauen oder Männer spielen“, sagt sie. Frauen trainieren nach ihrer Einschätzu­ng ebenso hart, die meisten Fußballeri­nnen sind Profis. Anderersei­ts liegen finanziell Welten zwischen dem Frauen- und dem Männerfußb­all – Kristin Kögel findet das ungerecht und hofft darauf, dass der Frauenfußb­all mehr Aufmerksam­keit bekommt.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? Die Fußballeri­n Kristin Kögel aus Neu-Ulm spielte drei Jahre beim FC Bayern München, jetzt wechselt sie zu Bayer 04 Leverkusen. Die 20-Jährige freut sich auf die neue Herausford­erung.
FOTO: ALEXANDER KAYA Die Fußballeri­n Kristin Kögel aus Neu-Ulm spielte drei Jahre beim FC Bayern München, jetzt wechselt sie zu Bayer 04 Leverkusen. Die 20-Jährige freut sich auf die neue Herausford­erung.

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