Brandsatz gelegt, Bahnhof geräumt, Verdächtiger gefasst
(dpa/AFP) - Nach einer versuchten Brandstiftung im Düsseldorfer Hauptbahnhof und längerer Sperrung des Gebäudes hat die Polizei einen Tatverdächtigen gefasst. Der 54 Jahre alte Deutsche sei am Freitagnachmittag in der Nähe seiner Wohnanschrift in Düsseldorf festgenommen worden. „Hinweise auf eine politisch oder religiös motivierte Tat haben sich bislang nicht ergeben“, erklärte die Polizei. Wegen des Vorfalls war der Hauptbahnhof am Vormittag zwischen 8.45 und 10.30 Uhr fast zwei Stunden lang geräumt, denn, so ein Polizeisprecher: Es sei unklar gewesen, „ob noch mehr dahintersteckt“. Hunderte Menschen mussten vor dem Gebäude warten, etwa 30 Züge fuhren ohne den im Fahrplan vorgesehenen Halt durch.
Nach Polizeiangaben hatten Zeugen am frühen Morgen gegen 5.20 Uhr beobachtet, wie ein Mann im Bahnhof eine Scheibe einschlug und eine Flüssigkeit in einem Modegeschäft verteilte. Dann habe er eine brennende Papiertüte durch das Loch in der Scheibe gestopft und sich entfernt. Ein Zeuge habe die Flammen an dem Papier löschen und Schlimmeres verhindern können; verletzt wurde niemand. Nach der Evakuierung habe man ausgeschlossen, dass von der Flüssigkeit womöglich doch noch eine Gefahr ausgehe.
Von dem Täter fehlte zunächst jede Spur. Bei ihren Ermittlungen stieß die Polizei auf den Verdächtigen. „Es gab ein Video von der Tat“, sagte eine Sprecherin; eine Überwachungskamera habe sie aufgezeichnet. Der 54-Jährige habe sich ohne Widerstand festnehmen lassen. Er wurde am Nachmittag verhört. Eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik werde geprüft, hieß es. Das Motiv war zunächst unklar.