Mit der ganzen Familie ins Steiff-Museum
Wir verlosen Freikarten für die Welt der Kuscheltiere
Die plüschigen Steiff-Tiere mit dem Knopf im Ohr sind weltweit bekannt, und es gibt wohl kaum ein Kind, das damit noch nicht gespielt hat. In animierter Form nehmen Tausende dieser Tiere – darunter allein 300 Teddybären – Kinder und Erwachsene mit auf eine Entdeckungsreise, die unter anderem in die Tiefen des Meeres führt. Dies geschieht im Steiff-Museum in Giengen an der Brenz. Dort erhalten Besucher auch einen Einblick über das Schaffen der Margarete Steiff. Im historischen Teil des Museums sind seltene und sehr wertvolle Exemplare aus der 135-jährigen Geschichte der Steiff-Werke ausgestellt.
Wer eine Familienkarte für das Steiff-Museum gewinnen möchte, muss bis spätestens Sonntag, 2. August, 24 Uhr die Telefonnummer 01379/880030 wählen (0,50 Euro aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk abweichend) und das Stichwort „Steiff“sowie Name, Adresse und die eigene Telefonnummer nennen. Mit der Teilnahme stimmt der Teilnehmer der Veröffentlichung seines Namens und des Wohnorts in dieser Zeitung zu. Hinweise zum Datenschutz: www.schwaebische.de/datenschutz
Mit der Abokarte der „Schwäbischen Zeitung“gibt es 20 Prozent Ermäßigung auf den Eintritt ins Steiff-Museum.
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Unsere
Mit unserer „Sommerzeit“-Serie beginnen auch wieder unsere täglichen Verlosungen. Heute gibt es fünf Familienkarten für das Steiff-Museum zu gewinnen. (sz)
Mit ihrem langen, dunklen Gewand, dem Hut und dem Stab sehen Schäfer aus wie Menschen aus längst vergangenen Zeiten. Seit Jahrhunderten prägen sie mit ihren Herden das Bild der Schwäbischen Alb. Ohne sie und ihre Tiere würde die Landschaft dort heute ganz anders aussehen. Die genügsamen Schafe bewahren die typischen Wacholderheiden, Wiesentäler und Waldränder vor Verbuschung und erhalten so die wertvollen Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten. Allerdings gehört die Schäferei zu den aussterbenden Gewerben. Doch in der Heidenheimer Brenzregion ziehen immer noch rund zehn Schäfer mit ihren jeweils 400 bis 800 Tieren über die sanften Hügel der Ostalb. Weil diese Schäfer etwas Besonderes sind und Weitwanderwege immer beliebter werden, lag es geradezu auf der Hand, auf den Spuren der Hirten den Albschäferweg zu kreieren.
Von der Idee bis zur Umsetzung hatte es fast sechs Jahre gedauert. 2015 konnte die vom Deutschen Wanderverband als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland zertifizierte Rundwanderung dann eingeweiht werden. Für die knapp 160 Kilometer des Albschäferwegs wurden größtenteils bereits bestehende Wege des Schwäbischen Albvereins genutzt. Sie führen in die Meteorkraterregion, durch das Lonetal mit seinen Eiszeithöhlen, hinauf auf die Gerstetter Alb und hinab in idyllische Brenztäler, vorbei an Burgen sowie Klöstern und hinein in kleinere Städte und Dörfer. Wer weitwandern möchte, ohne täglich massenweise Höhenmeter bewältigen zu müssen, ist hier richtig aufgehoben. Was aber nicht bedeutet, dass man sich so überhaupt nicht anstrengen muss.
Das Schöne an einem Rundwanderweg ist, dass es überhaupt keine Rolle spielt, wo man beginnt. Wer sich für Giengen an der Brenz als Startpunkt entscheidet, trifft dort gleich auf die ersten Schäfchen – im Steiff-Museum. Margarete Steiff, die Erfinderin der Kuscheltiere mit dem Knopf im Ohr, gehört zu den drei starken Frauen in Giengens Geschichte. Die andere heißt Maria von Linden und erhielt als erste Frau in Deutschland 1910 den Professorentitel. Die Dritte im Bunde ist Lina Hähnle. Sie war eine Cousine der Steiff-Geschwister und die Gründerin des Bunds für Vogelschutz.
Mit so viel Geschichte will sich der Wanderer eigentlich gar nicht befassen. Doch die drei Frauen haben Spuren in der Industrieregion Giengen/Heidenheim hinterlassen, auf die er immer wieder stößt. So entdeckte Von Linden die antiseptische Wirkung von Kupfer, welche dann von der heute noch existierenden und bekannten Medizin- und Pflegeprodukte-Firma Hartmann in Heidenheim zur Herstellung von sterilem Verband- und Nahtmaterial genutzt wurde. Im Alter von zwanzig Jahren heiratete Lina Hähnle den Filzfabrikanten Hans Hähnle. Die Filzfabrik in Giengen – eine von mehreren, die damals die Schafwolle verarbeitet haben und die einzige, die noch existiert – stellt unter anderem hochwertige Klavierfilze her. Auch für die berühmten Steinway-Flügel, behaupten die Einheimischen hinter vorgehaltener Hand. Margarete Steiffs Lebenswerk wird auf sehr unterhaltsame Art und Weise im modernen Steiff-Museum gezeigt. Vor allem Kinder dürften ihren Spaß an den vielen animierten Kuscheltieren haben, die die Besucher mitnehmen auf eine fantastische Reise. Aber auch für erwachsene Wanderer lohnt ein kurzer Abstecher ins Museum, zumal ganz in der Nähe der Albschäferweg verläuft.
Am Ortsrand der Stadt geht es bei der Spitalkirche zuerst einmal durch einen Wald steil bergan auf die Albhochfläche. Das kleine Schild mit dem weißen Schäfer auf blauem Grund weist den Weg und ist meist leicht zu finden. Überhaupt ist die Ausschilderung des Albschäferwegs vorbildlich – auch das ein Kriterium eines Qualitätswegs. Weitere sind eine abwechslungsreiche Landschaft und viele naturnahe Wege. Tatsächlich kommt kaum Langeweile auf, wenn blühende Wiesen auf dichte Mischwälder und lichte Heiden folgen. Dazu gesellen sich wundervolle Ausblicke ins Brenz- und Donautal und auf die umliegenden Hügel. Allerdings begleitet auch der Blick auf das Atomkraftwerk Gundremmingen mit seinen unentwegt qualmenden Kühltürmen die Wanderer fast auf Schritt und Tritt während dieser ersten Etappe, die nach Stetten im Lonetal führt.
Wir lassen die kleinen Ortschaften Hermaringen und Sontheim links liegen, bewundern spitze Kirchtürme, die rote
Dächer überragen, stolze Schlossmauern und auf Hügeln thronende Burgruinen. Schnell verfallen wir in einen angenehmen und entspannten Wanderrhythmus, denn die 265 Höhenmeter dieser Etappe sind gut verteilt und leicht zu schaffen, zumal der Weg meist auf knochenschonenden weichen Wiesenund Waldpfaden verläuft.
Nur allein die Schafe und ihre dazugehörigen Schäfer wollen so gar nicht auftauchen. Pferde grasen am Wegesrand, Ziegen meckern in kleinen Pferchen. Doch die versprochenen Schafe? Fehlanzeige! Normalerweise ist Ruth Häckh in dieser Gegend mit ihrer Herde unterwegs. Sie ist die wohl berühmteste Wanderschäferin der Ostalb und zog bis vor wenigen Jahren mit ihren Tieren noch jeden Herbst zu Fuß von den Albhöhen zur Bodensee-Halbinsel Höri ins Winterquartier. Doch weil ein Wanderschäfer, wie das Wort schon andeutet, mit seinen Tieren eben wandert, wird es zur Glückssache, einen von ihnen unterwegs anzutreffen. An diesem Tag müssen die Wanderer mit den schön gestalteten
Sommerzeit
Stelen aus Edelrostblech Vorlieb nehmen, die in regelmäßigen Abständen am Weg auftauchen, einen Schäfer mit seinem Hund darstellen und mit Infotafeln viel Wissenswertes über die Schäferei auf der Schwäbischen Alb erzählen.
Für die tierischen Highlights an diesem Tag sorgen eine gefundene Wildschweinklaue am Waldesrand und Hunderte von Prozessionsspinnerraupen, die sich dicht aneinandergedrängt im Gänsemarsch an den dicken Stämmen großer Eichen fortbewegen. Doch Vorsicht! Diesen kleinen Tierchen sollte man nicht zu nahe kommen, denn die feinen Härchen dieser Raupen sind giftig, können eine Dermatitis auslösen und werden bei entsprechender Witterung vom Wind verteilt. Trotzdem ist es faszinierend zuzuschauen, wie sich die vielen Tierchen in einer Art Welle am Baumstamm bewegen.
Wir wollen uns nach knapp 18 Kilometern Fußmarsch nicht mehr viel bewegen, würdigen das alte Rittergut in Stetten nur mit einem flüchtigen Blick und suchen schnurstracks unser Hotel auf, das heute zum Glück fast direkt am Albschäferweg liegt.
Etappe 1 von Giengen nach Stetten, 17,4 Kilometer, Gehzeit knapp fünf Stunden, 265 Meter Aufstieg, 208 Meter Abstieg. Übernachtungsmöglichkeit: Hotel Mohren in Stetten
Tipp: Bei Stetten liegt der Archäopark Vogelherd, der zum UnescoWelterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“gehört. Weitere Informationen unter www.archaeopark-vogelherd.de
Die Recherche wurde unterstützt von der Freizeit- und TourismusAbteilung des Landratsamts Heidenheim.