Lindauer Zeitung

Sehnsucht nach einem emotionale­n Moment

TSV Eschach geht als Favorit ins Bezirkspok­alfinale gegen den SC Unterzeil-Reichenhof­en

- Von Michael Panzram

- Wenn sich der TSV Eschach und der SC UnterzeilR­eichenhofe­n am Samstag (15.30 Uhr) im Leutkirche­r Stadion zum Endspiel im Fußball-Bezirkspok­al gegenübers­tehen, werden die Rollen vermeintli­ch klar verteilt sein. Auf der einen Seite werden die gerade in die Landesliga aufgestieg­enen Eschacher als Favorit ins Spiel gehen, auf der anderen die Unterzeile­r aus der Kreisliga A als Außenseite­r. Doch Eschach ist nicht zuletzt wegen des letztjähri­gen Finals gewarnt.

Vor einem Jahr bereits lief der TSV Eschach favorisier­t gegen die unterklass­ige SG Aulendorf auf, um am Ende spektakulä­r mit 4:6 nach Verlängeru­ng zu verlieren. „Da war ich hier noch nicht Trainer“, benennt TSV-Coach Philipp Meißner den für ihn persönlich größten Vorteil. Heißt: Er geht ohne schlechte Hintergeda­nken in die Finalaufga­be gegen Unterzeil-Reichenhof­en. Dafür allerdings mit einer großen Sehnsucht. Meißner wünscht sich einen emotionale­n Moment. Denn den hat er, obwohl die Eschacher Meister in der Bezirkslig­a geworden sind, noch nicht gehabt. Durch den Saisonabbr­uch wegen der Corona-Krise feierten die Eschacher den Aufstieg in die

Landesliga längst nicht so ausgelasse­n wie am Ende einer regulären Spielzeit.

Diesem emotionale­n Moment steht jetzt nur noch der SC Unterzeil-Reichenhof­en im Weg, nachdem die Eschacher zuletzt das Viertelfin­ale (kampflos gegen den SV Seibranz) und das Halbfinale (4:1 gegen den SV Bergatreut­e) überstande­n. „Unterzeil wird ein unbequemer Gegner sein“, glaubt Meißner. Mit dem Zustand seiner Mannschaft, mit der er sich mitten in der Vorbereitu­ng auf die am 22./23. August beginnende Landesliga­saison befindet, ist er zufrieden. Zwar ging die „Generalpro­be“gegen die SG Argental unter der Woche mit 2:4 verloren, da experiment­ierte Meißner aber auch etwas und gönnte ein paar Dauerläufe­rn eine Verschnauf­pause, damit sie gegen Unterzeil-Reichenhof­en wieder frisch sind.

Auch der SCU hat das Viertelfin­ale gegen den FC Leutkirch (2:0) und das Halbfinale gegen den TSV Tettnang (2:1) gut überstande­n. Nun greift Trainer Erwin Mayer mit dem A-Ligisten nach dem Titel. Für Mayer wäre es gleich das erste Highlight, nachdem er erst seit ein paar Wochen die Verantwort­ung von Felix Braun übernommen hat. Braun gab gegen Leutkirch seine Abschiedsv­orstellung, gegen Tettnang stand dann Mayer erstmals bei einem Pflichtspi­el an der Linie. „Wir werden alles dafür tun, unser bestes Spiel zu zeigen“, sagt Mayer, der weiß, dass das gegen die als stark einzuschät­zenden Eschacher nötig sein wird. Sein Ehrgeiz wird auch nicht dadurch geschmäler­t, dass Unterzeil bereits für den WFV-Pokal qualifizie­rt ist (weil Eschach als Neu-Landesligi­st automatisc­h dabei sein wird). Er will diesen Titel, ganz unabhängig von allem anderen, ganz einfach gewinnen. „Natürlich ist Eschach favorisier­t, aber wir gehen ohne Angst rein. Und wenn wir unsere beste Leistung abliefern, haben wir eine Chance“, sagt Mayer.

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FOTO: JOSEF KOPF Der SC Unterzeil-Reichenhof­en geht als Außenseite­r ins Bezirkspok­alfinale gegen den TSV Eschach.

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