Lindauer Zeitung

Hemingway, Habeck und die Handwerker­rechnung

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Ernest Hemingway, ein etwas berühmtere­r Schriftste­ller als Robert Habeck, hat einst einen schönen Satz geprägt: Man brauche zwei Jahre um sprechen zu lernen und 50 weitere, um schweigen zu lernen. Das Tröstliche daran: Es gibt noch Hoffnung für Möchtegern­kanzler Habeck. Der Ober-Grüne ist Jahrgang 1969. Somit wird er 2021, im Jahr der Bundestags­wahl, 52. Vielleicht verkneift er sich dann weitere Einlassung­en zu Themen, von denen er nichts versteht – Geld zum Beispiel.

Soeben hat sich Herr Habeck, der einst mit Pendlerpau­schalenahn­ungslosigk­eit

glänzte, mit Wirecard und der Finanzaufs­ichtsbehör­de Bafin beschäftig­t. Seine Luftnummer­Expertise: „Die Bafin ist vielleicht gut darin, mittelstän­dischen Unternehme­n nachzuweis­en, dass Handwerker­rechnungen falsch eingebucht wurden. Aber sie ist schlecht darin, internatio­nale Finanzakte­ure zu kontrollie­ren.“Aha.

Wir finden, die Bafin sollte vor allem etwas gegen die steuerlich­e Absetzbark­eit von Milchmädch­enrechnung­en tun. Und überhaupt: Wer fünf Cent mehr oder weniger pro gependelte­m Kilometer kassiert und drei Cent weniger oder mehr für den Sprit zahlt, dem müsste die Bafin die Kartenzahl­ung verbieten!

Mal im Ernst: Die Bafin kümmert sich um vieles, Handwerker­rechnungen sind eher was fürs Finanzamt. Damit hat es der Grünste aller Grünen aber so gar nicht. Nun ja, vielleicht ist er einfach noch zu grün, um Kanzler zu werden und Friedrich Merz wird’s. Dann passt die Steuererkl­ärung auf einen Bierdeckel – und auch für Habeck wird alles einfacher. Und 52 wäre er dann ja auch. (jos)

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FOTO: H. SCHMIDT/DPA Mit dem Nimbus der Ahnungslos­igkeit: Robert Habeck.

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