Corona-Krise: schwere Zeiten für Literaten
Szenische Lesungen über Video-Konferenz helfen Stück weiterzuentwickeln – So klappt das Angebot
(lz) - Der Begabungskurs „Kreatives Schreiben“des Begabungsstützpunktes Memmingen geht medial ungewohnte Wege, um Literatur in ihrer Entstehung wieder fühlbar zu machen. Wegen der Corona-Krise waren persönliche Treffen nicht möglich und Workshops schwer auszurichten, heißt es in einer Mitteilung.
Bereits im vergangenen Schuljahr startete der schwäbische Kurs für junge Schriftsteller mit organisatorischem Sitz in Augsburg sowie in Memmingen am Bernhard-StriegelGymnasium. Schon damals reisten die Teilnehmer laut Mitteilung von Oberstdorf, Kempten und weiteren Orten Schwabens an, um zusammen mit dem Kursleiter Wolfgang Poreda eigene Prosa-, Drama- und Lyrikprojekte auf internationaler Basis voranzutreiben. Außerschulisch wirkten Professor Engelbert Thaler von der
Universität Augsburg, Werner Berschneider sowie Barbara Reil vom Kulturamt Lindau mit, um den Nachwuchsschriftstellern an Universität und im kulturellen Sektor ein Podium zu bieten. Lindau sei dabei die Basis gewesen.
Aufgrund der Corona-Krise sei ein Workshop-Angebot für die Fremdsprachenmesse in Augsburg unter Thaler aufgegeben worden. Die Krise habe persönliche Treffen verhindert. Alternativen hätten gefunden werden müssen. Darum seien szenische Lesungen per VideoKonferenz durchgeführt worden.
Die Einzelszenen des Stücks mit dem Titel „Door“seien so perfektioniert worden. Kursleiter Poreda habe dieses Verfahren bereits in Seminaren an der Universität Augsburg erprobt.
Auch wenn das Stück „Door“, ein tiefenpsychologisch angelegtes Familienstück,
bis zur endgültigen Fertigstellung noch viel an Überarbeitung bedürfe,stimme die grundsätzliche Richtung der Teilnehmer des Begabungskurses, heißt es in der Mitteilung weiter.
Auch in Zeiten der Corona-Krise brauchen die Nachwuchs-Literaten eine „kulturelle Teilhabe als produktiven Resonanzraum für das eigene Selbstverständnis“, heißt es abschließend.