Lindauer Zeitung

Kein Basti fantasti

Sebastian Hoeneß bleibt am ersten TSG-Tag demütig

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(dpa) - Seiner Mannschaft hat sich Sebastian Hoeneß im Freien vor dem Schlössche­n auf dem Clubgeländ­e vorgestell­t, mit Mäzen Dietmar Hopp bisher nur telefonier­t – und ein Blitzlicht­gewitter blieb bei seinem ersten Auftritt bei der TSG 1899 Hoffenheim aus. In einer Schalte mit Journalist­en und eher zurückhalt­end präsentier­te sich der neue Trainer der Kraichgaue­r mit dem prominente­n Nachnamen am Montag. Der 38-Jährige startet in der Corona-Krise unter ungewöhnli­chen Bedingunge­n seine erste Amtszeit als Bundesliga­Chefcoach. Er spüre „Nervosität, eine gewisse Anspannung und Vorfreude“, sagte er.

Auf Saisonziel­e wollte sich Hoeneß nicht gleich festlegen: „Ich glaube, dass das nicht der richtige Zeitpunkt ist“, meinte der Ex-Coach des Drittliga-Meisters FC Bayern München II. Der Sohn des früheren Managers Dieter und Neffe des Bayern-Ehrenpräsi­denten Uli Hoeneß hatte vergangene Woche beim Europa-LeagueTeil­nehmer einen Vertrag bis 2023 unterschri­eben. Wie die Reaktionen in der Familie waren? „Bei meinem Vater weiß ich es, bei meinem Onkel denke ich es mir: Dass sich beide gefreut haben“, sagte er.

Die erste Übungseinh­eit mit der Mannschaft bestreitet Hoeneß am Mittwoch (13 Uhr) unter Ausschluss der Öffentlich­keit in Zuzenhause­n. „Ich freue mich einfach total auf die Aufgabe hier. In den letzten Tagen habe ich hier sehr gute Eindrücke gewonnen“, sagte der frühere Regionalli­ga-Spieler der TSG. „Ich glaube, dass hier sehr viel zusammenpa­sst: die Identität des Clubs und die Vorstellun­g von Fußball.“

Sportchef Alexander Rosen hatte Hoeneß bei der Verpflicht­ung als „richtig starken Typen“bezeichnet und ist in seiner Ansprache schon bei „Basti“angekommen. „Das ist eine große Chance, wo man zupacken muss“, sagte der neue TSG-Trainer.

Die „Mia san mia“-Mentalität müsse er nicht vom FC Bayern mitbringen: „Ich glaube, dass bei der TSG eine Identität vorhanden ist.“Es gehe in jeder Mannschaft darum, gemeinscha­ftlich eine Sieger-Mentalität zu entwickeln.

„Mir ging es nie darum, möglichst schnell in die Bundesliga zu kommen“, betonte Sebastian Hoeneß, dem natürlich bewusst ist: „Es ist ein mutiger Schritt von beiden Seiten. Klar habe ich Respekt vor der Aufgabe.“Der neue Chefcoach, der kürzlich Vater einer Tochter geworden ist, will mit seiner Familie auch in die Region ziehen.

Der Neue trifft auf einen Kader, bei dem Rosen „keine großen Baustellen“sieht. Gleichzeit­ig kündigte der Direktor Profifußba­ll angesichts des Transferfe­nsters bis 5. Oktober an, dass „sicher noch einiges passieren wird“. Derzeit kann sein leitender Angestellt­er auf 28 Feldspiele­r plus drei Torhüter zurückgrei­fen. Unter anderem kehrt der zuletzt unter Trainer Alfred Schreuder an Bremen ausgeliehe­ne Ex-Kapitän Kevin Vogt zurück. Mit Nationalsp­ieler Sebastian Rudy (zuletzt von Schalke ausgeliehe­n) gibt es nur einen prominente­n Abgang.

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FOTO: DPA Sebastian Hoeneß

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