Curevac beruft Haas dauerhaft an Vorstandsspitze
(hego) - Das biopharmazeutische Unternehmen Curevac aus Tübingen hat am Dienstag Franz-Werner Haas (Foto: Curevag AG) zum Vorstandsvorsitzenden (CEO) ernannt. Damit bleibt Haas dem Unternehmen in dieser Funktion erhalten. Er hatte den Posten im März interimsweise vom Co-Gründer des Unternehmens, Ingmar Hoerr, übernommen, der wegen gesundheitlicher Gründe ausfiel.
Aus unternehmensnahen Kreisen hieß es, dass Hoerr noch erkrankt sei, sich aber auf dem Weg der Besserung befinde und auch in Zukunft wieder eine wesentliche Rolle im Unternehmen einnehmen werde. Die Bestellung von Franz-Werner Haas als Vorstandvorsitzender sei nötig gewesen, da das Unternehmen für seinen geplanten Börsengang Klarheit in der Unternehmensführung benötige.
Curevac arbeitet an einem Corona-Impfstoff und hatte für Aufsehen gesorgt, als sich die Bundesregierung mit 300 Millionen Euro an der Firma beteiligte.
(dpa/ sz) - Der große Wumms ist ausgeblieben: Einen Monat nach der Senkung der Mehrwertsteuer überwiegen im deutschen Einzelhandel Zweifel am Nutzen des milliardenschweren Steuergeschenks an die Verbraucher. Bei einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) bewerteten nur 13 Prozent der Unternehmen abseits des Lebensmittelhandels die Steuersenkung als eine wirksame Hilfe zur Belebung des Konsums. Doch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen.
„Der Wumms, den man von der Mehrwertsteuersenkung erwartet hat, ist bei uns im Modehandel nicht angekommen“, berichtete der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Textil (BTE), Rolf Pangels. Den Begriff hatte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) Anfang Juni geprägt: „Wir wollen mit Wumms aus der Krise kommen“, sagte er nach der Einigung der Koalition auf ein milliardenschweres Konjunkturpaket.
Laut Pangels geht aber die Steuersenkung von drei Prozentpunkten bei den 30, 40 oder 50 Prozent Rabatt, die im Modehandel zu dieser Jahreszeit üblich seien, einfach unter. „Im Grunde verpufft das bei uns“, sagte der Branchenkenner.
So sieht das auch Marina Hetke vom Modehaus Stiefenhofer Moden in Lindau am Bodensee. In ihrem Geschäft kann sie keine Auswirkungen beobachten. „In unserem Preissegment spielt die Mehrwertsteuersenkung keine Rolle“, sagte sie der „Schwäbischen Zeitung“. Momentan sei durch den Sonderschlussverkauf ohnehin viel reduziert. Den großen Boom habe sie ohnerhin nicht erwartet.
Überhaupt bringe die Steuersenkung nur bei teuren Produkten wie edlen Anzügen oder eleganten Kleidern einen nennenswerten Vorteil für den Verbraucher, so Pangels. Doch gerade die würden in CoronaZeiten wegen des Ausfalls vieler Veranstaltungen und des Trends zum Homeoffice kaum gekauft.
Positiver fällt das Urteil über die Konjunkturmaßnahme in der Möbelindustrie aus. „Bei Möbeln spielt die Umsatzsteuer eine Rolle. Wenn sie bei einer Küche ein paar Hundert Euro sparen können, macht sich das bemerkbar und bringt den einen oder anderen dazu, zuzugreifen“, sagt der Geschäftsführer des Verbands der deutschen Möbelindustrie (VDM), Jan Kurth. Bereits seit Ankündigung der Umsatzsteuersenkung Mitte Juni, habe sich der Auftragseingang für Produkte mit Lieferzeiten von einigen Monaten kräftig erhöht. Und auch bei Mitnahmemöbeln sei im Juli „eine ganz rege Nachfrage“zu verzeichnen. „Das führen wir auch auf die