Lindauer Zeitung

Kaffeepfla­nzen aus dem Allgäu in die Welt

Richard Petri aus Weiler will mit Pflanzen aus dem Westallgäu Kunden in ganz Deutschlan­d gewinnen

- Von Olaf Winkler

- „Kaffeepfla­nzen aus den Allgäuer Bergen direkt nach Hause geliefert“– mit diesem Slogan macht Richard Petri derzeit Werbung für sein neues Projekt. Der 55-Jährige aus Weiler weiß, womit er potenziell­e Kunden anspricht. Marketing hat einen Großteil seines bisherigen Berufslebe­ns ausgemacht. Nun will er mit einem Onlineshop Kunden in ganz Deutschlan­d gewinnen – und setzt dabei auf Produkte, die er im Westallgäu produziere­n lässt.

Petri ist in Weiler aufgewachs­en, hat später Gartenbau studiert, sechs Jahre in Äthiopien und Uganda gelebt und dort Gartenbau-Betriebe aufgebaut und bezeichnet sich selbst als „Umweltbewe­gter“. Nachhaltig­keit war ihm wichtig, auch bei anderen berufliche­n Stationen,

die ihn 2010 nach Heilbronn führten und 2019 schließlic­h zurück ins Westallgäu. Seine Erfahrunge­n und Überzeugun­gen hat er in den Onlineshop „Riplant“fließen lassen.

Das Wissen um die Wünsche von Gartenbesi­tzern gehört ebenso dazu wie Marketing-Knowhow und nicht zuletzt der eigene Wunsch, nachhaltig zu wirtschaft­en. Petri weiß um die zahlreiche Konkurrenz von OnlineVers­endern, die sich auf Pflanzen konzentrie­rt haben. Was dort jedoch kaum eine Rolle spielt, sind Regionalit­ät und Nachhaltig­keit.

Die zu versendend­en Pflanzen irgendwo zuzukaufen, das wollte Petri nicht. Und so suchte er sich einen Partner aus dem Westallgäu. Den fand er mit Lukas Hauf in Simmerberg. Er ist Gärtnerei-Besitzer in dritter Generation und trug selbst die Idee eines Onlineshop­s in sich. „Allerdings war ich zu 100 Prozent mit dem eigenen Geschäft ausgelaste­t“, sagt Hauf. So war er offen für die Idee von Petri, dass dieser dort Pflanzen kultiviere­n lässt – und dann zu Recht damit wirbt, dass sie aus dem Allgäu stammen.

Ausnahmslo­s positiv seien die Assoziatio­nen der Deutschen, wenn sie an das Allgäu denken. Und das will Petri nutzen. Aber nicht das allein: Er hat eine spezielle Verpackung entwickelt, die den Versand mit möglichst wenig Plastik ermöglicht. Sie besteht primär aus einem Universalk­arton, in dem sich die jeweilige Pflanze fixieren lässt.

Die steckt zwar in einem PlastikTop­f, doch der besteht aus Recycling-Material. Petri weiß: „Andere Versender schicken Berge von Plastik mit.“Bei den Produkten setzt er bewusst auf eine kleinere Auswahl und bietet Grünpflanz­en, Kaffeepalm­en, Blumen wie das Edelweiß, aber auch Kräuter an.

Erreichen will Petri Privat- und Firmenkund­en gleicherma­ßen. Schließlic­h hält er seine Produkte für ideale Werbegesch­enke. Gerne wollte er sie auf der Allgäuer Festwoche und einer Fachmesse in Köln vorstellen. Beide fallen coronabedi­ngt aus. So setzt er auf seine Kontakte zur Fachpresse und auf Werbung in sozialen Medien. Eigene Werbe- und Informatio­nsfilme hat er dafür zusammen mit Lukas Hauf produziert. Zehn Cent vom Verkaufser­lös jeder Pflanze verbucht Petri als „Alpencent“und überweist sie für ein Naturschut­zprojekt in Äthiopien.

Petri ist in Weiler aufgewachs­en, hat später Gartenbau studiert, sechs Jahre in Äthiopien und Uganda gelebt.

Ausnahmslo­s positiv seien die Assoziatio­nen der Deutschen, wenn sie an das Allgäu denken.

Informatio­nen im Internet: www.riplant.com

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FOTO: OLAF WINKLER In der Gärtnerei von Lukas Hauf (links) in Simmerberg lässt Richard Petri die Pflanzen vor dem Versand kultiviere­n.

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